World-Games-Star Phil Brown über seinen Auftritt: „Ich liebe es zu zeigen, wer ich bin“
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Phil Brown sticht bei den Weltspielen von Special Olympics im Kraftdreikampf heraus. Da sind zum einen sein schmächtiger Körperbau und seine vielen Tattoos – aber eben auch die Show, die der Gewichtheber aus Kanada dem begeisterten Publikum in Berlin bietet. Während die anderen Athletinnen und Athleten ruhig an die Gewichte treten, rennt Brown los, gestikuliert wild und versucht die Zuschauenden mitzureißen.
Mit Erfolg: Die Ränge in der Berliner Messehalle beben – und das Publikum erlebt mit einigem Staunen, wie Brown, der mit seinen 55 Jahren zu den älteren Athleten zählt, nach seinen Versuchen im Kniebeugen, Bankdrücken und Kreuzheben die Goldmedaille für sein Land gewinnt.
Sein unvergleichlicher Auftritt im Kraftdreikampf machte Phil Brown zu einem der Stars dieser Weltspiele in Berlin, Videos seiner Show und seiner sportlichen Leistung wurden in den sozialen Medien vielfach geteilt.
Im Interview sprach der Kanadier über seine Zeit in Berlin, seine Vorbereitung auf die Spiele und seine mitreißende Performance.
Herr Brown, Ihr Auftritt bei den Weltspielen von Special Olympics hat viele Menschen beeindruckt – und überrascht. Wie kam es dazu, dass Sie so auf die Bühne gestürmt sind?
Ich liebe es zu zeigen, wer ich bin. Man muss nur die Gelegenheit ergreifen und so sein, wie man ist und sein möchte. Man muss die Aufregung zeigen. Ich will, dass Menschen beim Sport eine gute Zeit haben – das habe ich hoffentlich geschafft. Ich mag es, die Menge zum Toben zu bringen.
Bringen Sie beim Sport immer so viel Begeisterung mit?
Mein Trainer meinte, dass ich wie eine Kanonenkugel auf die Bühne kam. Aber wirklich überrascht hat das niemanden, der mich kennt. Ich bin definitiv nicht schüchtern. Ich habe mir davor nicht gedacht, dass ich eine Show abliefern muss. Aber wenn ich schon in der Halle bin und so viele Menschen mich anfeuern, dann will ich auch was bieten – nicht nur sportlich.
Was war Ihr schönster Moment bei den Sommerspielen in Berlin?
Ich habe mit den Qualifikationswettbewerben zwölf Anläufe gebraucht, um überhaupt hierherzukommen. Einen schönsten Moment kann ich da gar nicht herauspicken. Es geht auch nicht um die Medaillen – es geht darum, die Begeisterung der Athleten zu sehen, die Freude zu sehen, die Menschen daran verspüren, ihr Bestes zu geben.
Was bedeutet Ihnen die Teilnahme an den Weltspielen?
In Berlin nehme ich nicht nur teil: Ich lebe die Spiele. Für mich sind wir hier wie eine große Familie. Inklusion bedeutet Zusammengehörigkeit. Unsere Sprache ist das Lächeln. Dass Menschen aus aller Welt auf dem Sportgelände zu mir kommen und sich unterhalten oder einfach nur eine Umarmung wollen, ist toll. Auch das zeigt mir: Der Weg nach Berlin hat sich gelohnt.
Wie haben Sie sich auf die Spiele vorbereitet? Wie sieht Ihr Trainingsalltag aus? Wie müssen wir uns das vorstellen?
Ich trainiere sechs Tage die Woche. Training, Ernährung und Schlaf: Das ist mein Erfolgsrezept. Ich esse sehr gesund und achte darauf, genug zu schlafen. So halte ich mich fit.
Sie sind einer der ältesten Athleten bei den Weltspielen. Haben Sie damit eine besondere Rolle im Team der Kanadier?
Ich bin 55 Jahre alt und mache diesen Sport seit 38 Jahren. Ich möchte ein Symbol der Hoffnung und des Glücks sein. Ich möchte die Menschen motivieren und inspirieren. Da hilft mir natürlich auch die Erfahrung. Aber über mein Alter denke ich nicht viel nach. Ich fühle mich jung, und ich will meinen Sport noch so lange machen wie möglich – und natürlich noch auf ein paar Weltspielen feiern..