Warner-Konzern kauft Bowies Musikrechte
Das Geschäft mit Tonträgern ist in Zeiten der Streamingdienste massiv eingebrochen, aber als Rohstoff bleibt Popmusik kostbar. Ihr Besitz ist ähnlich wertvoll wie einst Bohrlizenzen für Erdöl.
Am Montag wurde bekannt, dass der US-Musikkonzern Warner die Rechte an allen jemals erschienenen David-Bowie-Songs erworben hat. Zuvor hatte das Unternehmen monatelang mit den Erben des Sängers verhandelt, der im Januar 2016 mit 69 Jahren an einer Krebserkrankung gestorben war. Nach Schätzung des Branchenblattes „Variety“ wurden mehr als 250 Millionen Dollar für die Verlagsrechte gezahlt. Die Rechte an Bowies Aufnahmen hatte Warner bereits vorher besessen.
Bleibende Hits
Im jetzt ausgehandelten Paket sind alle 25 Studioalben des Musikers enthalten, die er zu Lebzeiten veröffentlichte, angefangen mit „David Bowie“ (1967) bis zu „Blackstar“ (2016) sowie das posthume Album „Toy“, das am kommenden Freitag erscheint. Eingeschlossen in den Deal sind außerdem Soundtracks und die Platten von Bowies Bandprojekt Tin Machine.
„Wir sind unglaublich stolz, dass die Nachlass-Inhaber von David Bowie uns als Verwalter eines der bahnbrechendsten, einflussreichsten und fortdauerndsten Katalogs der Musikgeschichte ausgewählt haben“, sagte Guy Moot, Chef des zu Warner gehörenden Musikverlags Warner Chappell. Bowies Hits wie „Space Oddity“, „Changes“, „Ziggy Stardust“, „Starman“ oder „Heroes“ sind Meilensteine der Popgeschichte und bleibende Bestseller.
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Der Termin für die Verkündigung des Verkaufs ist klug gewählt. Am 8. Januar würde Bowie seinen 75. Geburtstag feiern. Ende des Monats hat auf dem Sundance Festival ein Bowie-Dokumentarfilm Premiere, für den Regisseur Brett Morgen und der langjährige Bowie-Produzent Tony Visconti auf tausende Stunden von Konzertaufnahmen zurückgreifen konnten. Die Deutsche Post ehrt Bowie mit einer Briefmarke. An der Berliner Hauptstraße 155, wo Bowie von 1976 bis 1978 lebte, werden bis heute Trauerblumen abgelegt.
Bob Dylan bekam mehr Geld
Die Pandemie scheint das Geschäft mit den Pop-Klassikern anzufachen, vielleicht, weil die Stars keine Konzerttickets verkaufen konnten. So trennten sich Bob Dylan, Neil Young, Bruce Springsteen, Tina Turner, Mick Fleetwood, Debbie Harry und die Heavy-Metal-Band Mötley Crüe von Musikrechten, komplett oder teilweise. Die höchste Summe erlöste dabei Bob Dylan, der vom Universal-Konzern 300 Millionen Dollar erhalten haben soll.