Volleyball-Pokal: BR Volleys bestehen „Mentalitätstest“ in Friedrichshafen

Den ersten Schritt zur erfolgreichen Verteidigung des deutschen Volleyball-Pokals haben die Berlin Volleys bewältigt. „Dieses Match war eine reine Mentalitätsfrage“, kommentierte Volleys-Trainer Joel Banks den schwer erkämpften 3:2 (25:20, 22:25, 26:28, 25:19, 15:13)-Sieg beim Erzrivalen VfB Friedrichshafen am Samstagabend. 15:13 endete der Tiebreak, Diagonalangreifer Marek Sotola nutzte dabei den zweiten Matchball zum Sieg. Das Viertelfinale wird am Montag ausgelost, gespielt wird am 18. und 19. November.

Die Volleys waren mit ihrem starken Aufschlagspiel zunächst am Drücker. Die Mannschaft bekam aber Probleme, als sie im dritten Durchgang nicht nur einen Fünf-Punkte-Vorsprung (13:8) und später eine 20:17-Führung verspielte, sondern am Ende auch noch zwei Satzbälle nicht nutzen konnte. Schließlich musste der Tiebreak entscheiden, in dem der VfB durchweg mit bis zu zwei Punkten in Rückstand lag.

Der Gegner hat uns ans Limit getrieben.

Nehemiah Mote, Mittelblocker der Volleys

„Der Gegner hat uns ans Limit getrieben“, würdigte Volleys-Mittelblocker Nehemiah Mote den zähen Widerstand des Gegners in dem fast zweieinhalbstündigen Volleyball-Krimi. Für Banks gaben letztlich die Wechselmöglichkeiten den Ausschlag für das gute Ende nach 1:2-Satzrückstand: „Man hat gesehen, welch großen Wert die Tiefe unseres Kaders für uns hat.“

Die Volleys-Spieler sehen sich an diesem Wochenende ohnehin einer hohen Belastung ausgesetzt. Nur 48 Stunden nach der Partie in Friedrichshafen ist das Team am Montag schon wieder in der Bundesliga bei den Volleys Herrsching gefordert. Die Berliner blieben deswegen gleich im Süden der Republik, bei ihrer Heimkehr am frühen Dienstagmorgen werden sie für ihre beiden Spiele insgesamt rund 1600 Kilometer im Bus zurückgelegt haben.

Und die Reisestrapazen dauern an: Am Freitag geht es erneut an den Bodensee. Dann tritt der deutsche Meister wieder beim VfB Friedrichshafen an, diesmal zum Bundesligaduell.

SC Potsdam zieht in Neuwied ins Pokal-Viertelfinale ein

Einige Stunden verbrachten indes auch die Volleyballerinnen des SC Potsdam im Bus auf der Autobahn. Nur sechs Tage nach dem Heimsieg in der Ersten Bundesliga gegen den VC Neuwied 77 war das Team von Trainer Riccardo Boieri schon wieder gegen Neuwied gefordert, diesmal im Pokal und auswärts. „Die Halle ist total klein. Ich verstehe nicht, wie man dort überhaupt spielen kann als Bundesligist. Aber wir müssen es akzeptieren“, hatte Boieri dem Tagesspiegel noch unter der Woche gesagt.

Neuzugang Danielle Harbin war Potsdams beste Angreiferin.
Neuzugang Danielle Harbin war Potsdams beste Angreiferin.

© imago images/Gerhard König

Sein Team schien die Herausforderung anzunehmen und feierte beim Bundesliga-Letzten mit einem klaren 3:0 (25:13, 25:21, 25:21)-Sieg den Einzug ins Viertelfinale. Vor nur 150 Zuschauern im rund 600 Kilometer entfernten Neuwied war die US-Amerikanerin Danielle Harbin, die im Sommer zu Potsdam gewechselt ist, mit zehn Punkten erfolgreichste Angreiferin.

Gegen wen das Team von Chefcoach Boieri im Viertelfinale trifft, wird am Montag ab 19.15 Uhr in Düsseldorf ermittelt. Die Auslosung werden Boieri und seine Spielerinnen aber wohl nicht verfolgen können. Denn am Montagabend steht bereits in Lódz das Training für die Champions-League-Begegnung mit Grot Budowlani Lódz am Tag danach an.