Bei Anruf Zidane…: gehe ich nicht ran!
Das wäre ja mal ein Ding. Da hätte der Zidane also angerufen, um für sich selbst einen Posten als französicher Nationaltrainer zu erflehen — und wäre beim Arbeitgeber in spe nicht einmal mit Worten abgekanzelt worden. Denn, hat Verbandsschef Noel Le Graët gesagt, Zidane könne hingehen, wo er wolle. Und hätte Frankreichs Fußballikone gar versucht, mit Le Graët zu telefonieren, wäre der, bätschi, nicht mal rangegangen.
Logisch ließ der Shitstorm der Entrüstung, von Kliian Mbappé bis zum Sportministerium, für den Mann icht lange auf sich warten. Wobei Le Graet seine unsäglichen Worte im Zusammenhang mit der Vertragsverlängerung von Didier Deschamps als Nationaltrainer gesagt hatte.
Der Präsident ist schon häufiger negativ aufgefallen
Der Fettnapfpräsident, schon etliche Mal böse augefallen mit lapidaren Ausagen zum Thema Rassismus, dem Vorwurf der sexuellen Belästigung und und und… dieser Präsident wollte womöglich nur betonen, wie wichtig ihm Deschamps sei. Wichtiger als alle Zidanes der Welt.
Das alles aber ist natürlich schon ein Hammer. Hatten wir in Deutschland in den jüngsten zweieinhalb Jahrzehnten eine vergleichbare Figur von der Größe Zidanes? Eher nicht, zumindest gibt es da keinen Ex-Kicker und Weltmeister, der schon mal Real Madrid trainiert hat. Wahrscheinlich würde es nicht mal einen Storm ohne Shit geben, wenn Bernd Neuendorf, aktueller DFB-Präsident, sagen würde: „Also, wenn der Lothar mir eine WhatsApp schickt, dann drücke ich das einfach weg.“
Und andererseits: Bei Jürgen Klopp, da würde dann ein Neuendorf sogar womöglich acht Stunden lang auf das Handy starren, wenn er wüsste, dass der irgendwann anruft, weil er in der Premier League keinen Job mehr bekommt und unbedingt Bundestrainer… okay, wird nicht passieren. Ganz im Ernst: Der 81-jährige Le Graët hat in seiner langen Funktionärskarriere anscheinend nie gelernt, dass man sich auch auf höchster Ebene mit Respekt begegnen sollte. Aber Lothar und die weggedrückte WhatsApp wäre trotzdem lustig.
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