Viktoria 89 sichert sich beim SC Verl ein spätes Unentschieden
Am Ende lag fast die halbe Mannschaft des SC Verl im eigenen Strafraum und war fassungslos. Unmittelbar zuvor hatte Tolcay Cigerci in der fünften Minute der Nachspielzeit für den Fußball-Drittligisten FC Viktoria 89 getroffen. Es war die letzte Szene in einem hochklassigen Spiel, das 3:3 (0:1) endete. Zuletzt hatten die Berliner in zwei Spielen jeweils in der 89. Minute getroffen, diesmal sogar noch deutlich später.
Danach herrschte eine gewisse Erleichterung, aber keine Zufriedenheit. Denn es wäre mehr drin gewesen. „Es war definitiv ein Spektakel. Aber bei mir hält sich die Freude in Grenzen“, sagte Trainer Benedetto Muzzicato bei Magentasport.
Muzzicato hatte für das in Lotte ausgetragene Auswärtsspiel einen Wechsel auf der Torwartposition vorgenommen. Julian Krahl musste auf die Bank, Philip Sprint spielte erstmals nach seiner Verletzung wieder. Viel zu tun hatte Sprint zunächst nicht. In der fünften Minute gab es auf der anderen Seite einen umstrittenen Foulelfmeter nach einem Zweikampf zwischen Cottrell Ezekwem und Enes Küc. Zwar schickte Küc Torwart Niclas Thiede in die falsche Ecke, doch er schoss an den Pfosten. Auch danach hatte Viktoria reichlich Chancen, aber Thiede war stets zur Stelle.
Mit der Zeit befreiten sich die Gastgeber ein wenig aus der Defensive. In der 34. Minute verlor Viktoria den Ball tief in der gegnerischen Hälfte. Leandro Putaro lief allein auf Sprint zu, schob ihm den Ball durch die Beine und stellte das Spiel damit auf den Kopf. Sprint konnte weder bei diesem noch bei den zwei anderen Gegentoren etwas machen.
Auch nach der Pause legte Viktoria sofort offensiv los. Mit einer entscheidenden Verbesserung: Die Gäste machten Tore. Cigerci traf aus 17 Metern, Björn Jopek hämmerte den Ball aus halblinker Position ins lange Eck. Da waren noch keine sieben Minuten gespielt. Doch die Begegnung sollte sich erneut drehen. Erst traf Putaro den Pfosten, wenig später lenkte Viktorias Patrick Kapp den Ball bei einem Klärungsversuch ins eigene Tor. 15 Minuten vor dem Ende gelang Pascal Steinwender die Führung für Verl.
Besonders ärgerlich für Viktoria: Sekunden zuvor hatte Sapina den Ball im eigenen Strafraum an die Hand bekommen, doch es gab keinen Elfmeter. Zwei Minuten vor dem Ende sah Yannis Becker nach einem bösen Foul gegen Kasim Rabihic die Rote Karte. Das war’s für Viktoria? Nein, Cigerci rettete den Punkt. (Tsp)