Verletzungsmisere beim 1. FC Union: Aderlass in zentralem Mittelfeld und Innenverteidigung

Der 1. FC Union ist so gut wie noch nie in eine Bundesliga-Saison gestartet. Zwei Siege nach zwei Spielen stehen für die Köpenicker zu Buche, Tabellenplatz eins ist die Konsequenz. Die Frage ist nur: zu welchem Preis? Gleich mehrere Spieler fallen nach dem 4:1-Sieg gegen Darmstadt aus. In der ersten Halbzeit humpelte zunächst David Fofana vom Platz, für ihn kam Sheraldo Becker ins Spiel, der in der zweiten Halbzeit wiederum verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Zu guter Letzt zog sich auch Danilho Doekhi bei seinem Kopfballtor zum 4:1 eine Läsion zu.

Becker hatte sich in der 63. Minute ohne gegnerische Einwirkung schmerzverzerrt an den Oberschenkel gefasst, sein Verlegenheitsschuss führte zwar zu der Ecke, aus der das 4:1 resultierte, für ihn ging es danach aber nicht weiter. Der Verein teilte nach dem Spiel etwas vage mit, Becker habe sich eine „Verletzung am rechten Bein“ zugezogen und würde nun ausfallen.

Urs Fischer wird gegen Leipzig umdisponieren müssen

Doekhi hingegen habe sich bei seinem Treffer eine Fraktur des Jochbeins zugezogen und wurde am Sonntag operativ behandelt. Unter Umständen können Spieler bei einer solchen Verletzung bereits früher mit einer Gesichtsmaske auflaufen. Wann beide Spieler zurückkehren, ist allerdings unklar. Zu dem Status von Fofana wurde nichts bekannt gegeben.

Bereits vor dem Spiel gegen Darmstadt plagten Union einige Verletzungssorgen. Rani Khedira, Lucas Tousart, Janik Haberer, Andras Schäfer und Lauren Dehl standen vor dem Spiel nicht zur Verfügung. Mit Doekhi und Becker schließen sich nun mindestens zwei Spieler dem Köpenicker Lazarett auf unbestimmte Zeit an. Nach dem Platzverweis von Brenden Aaronson wird Urs Fischer zudem ein weiterer Spieler am Sonntag gegen RB Leipzig (17.30 Uhr/Dazn) nicht zur Verfügung stehen.

Ein Innenverteidiger soll noch kommen

Das hat zur Folge, dass der noch gut gefüllte Kader von Union auf einigen Stellen sehr gut besetzt ist – und auf einigen Stellen sehr dünn. In der Offensive und auf der defensiven Außenbahn sind die Köpenicker personell gut ausgestattet, nicht so in der zentralen Abwehr und im zentralen Mittelfeld. Nachdem Medienberichten zufolge Dominique Heintz vor einem Abgang stehen soll, steht lediglich Paul Jaeckel für die zentrale Innenverteidigung zur Verfügung. Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert kündigte bereits mehrfach an, noch einen Innenverteidiger holen zu wollen, eine Verpflichtung blieb bislang aber aus. Bis das Transferfenster am Freitag schließt, muss eine Entscheidung getroffen werden.

Ähnlich rar ist das zentrale Mittelfeld besetzt: Nur Alex Kral und Aissa Laidouni stehen derzeit als etatmäßige Profis zur Verfügung. Grund zur Hoffnung bietet aber der aus der U19 kommende Aljoscha Kemlein, der bereits in beiden Bundesliga-Partien eingewechselt wurde und mit engagierten Auftritten auf sich aufmerksam machen konnte. Fest steht aber: Urs Fischer wird vor der Begegnung mit Leipzig auf mehreren Positionen umdisponieren müssen.