Tennisturnier in Berlin: Petra Kvitova bezwingt Donna Vekic im Finale

Als sich das Siegerkonfetti seinen Weg durch die Berliner Luft bahnte, gab es in einer Loge drei Zuschauer, die in diesem Moment chancenlos waren. Die bunten Papierstreifen hatten sich genau über ihnen entladen, sich daraus wieder zu befreien, war nicht ganz einfach.

Ähnlich war es zuvor Donna Vekic im Finale des Tennisturniers beim LTTC Rot-Weiß gegen Petra Kvitova ergangen. Die Tschechin entwickelte bei ihrem 6:2, 7:6 (8:6)-Sieg einfach zu viel Druck, sich dem erfolgreich entgegenzustemmen, gelang Vekic nur phasenweise. Kvitovas Spiel hatte einfach mehr Punch, den Matchball verwandelte sie mit einer krachenden Vorhand die Linie entlang.

„Das war anstrengend gestern und heute, ich fühle das jetzt am ganzen Körper“, sagte Kvitova bei der anschließenden Siegerehrung. Zwei Matches hatte die 33-Jährige am Samstag absolvieren müssen, einen Tag später dann schon das Finale. „Der Dank geht an die Physios, bei ihnen habe ich in dieser Woche viel Zeit verbracht“, scherzte Kvitova.

Ich möchte in Wimbledon auf keinen Fall gegen sie spielen müssen.

Donna Vekic nach dem verlorenen Finale über Petra Kvitova.

Normalerweise gehört ein Sprung in den Hundekehlesee zur Siegerzeremonie, Kvitova war sich aber zunächst nicht sicher, ob sie das tatsächlich tun wollte. „Das entscheide ich später“, sagte sie lachend. Vielleicht, um nicht zu viele Zuschauer zu haben. Andererseits hat die Tschechin in ihrer Karriere auch schon so gut wie alles erlebt. Der Sieg in Berlin war ihr 31. Turniererfolg, der sechste allein auf Rasen – mit den beiden Wimbledonsiegen 2011 und 2014 als Höhepunkte.

Dass sie durch den Titel in Berlin automatisch in den Kreis der Topfavoriten für das diesjährige Wimbledonturnier aufsteigt, war ihr am Sonntag erst einmal egal. „Ich bin sehr zufrieden mit dieser Woche, was dann in Wimbledon passiert, werden wir sehen.“ Sieganwärterinnen gebe es im Frauentennis – anders als bei den Männern – jedenfalls eine ganze Menge. Finalgegnerin Vekic sah das naturgemäß etwas anders: „Ich möchte in Wimbledon auf keinen Fall gegen sie spielen müssen“, sagte die 26-Jährige.

Vor zwölf Jahren ging Kvitovas Stern im Tennis mit dem ersten Titel beim wichtigsten Turnier der Welt auf. „Das fühlt sich immer noch wie gestern an“, sagte sie nach ihrem Sieg in Berlin. Allerdings sei seitdem viel passiert, nur eines habe sich nicht verändert: „Ich liebe es immer noch, auf Gras zu spielen.“ Was sie in der Woche von Berlin eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte.