Hohe Wahlbeteiligung: Wie Klassik-Programme entstehen

Wer entscheidet eigentlich bei den Sinfonieorchestern darüber, welche Stücke aufs Programm kommen?, fragte mich neulich aus heiterem Himmel eine liebe Kollegin. Nun ja, antwortete ich etwas ausweichend, das ist immer ein Zusammenspiel von mehreren Playern.

Da ist zunächst der Chefdirigent – oder, zum Glück immer öfter, die Chefdirigentin: Er oder sie hat stets Vorrang bei der Werkauswahl. Denn hier geht es um langfristige Repertoire-Planungen – mit dem Ziel, die stilistische Flexibilität der Musikerinnen und Musiker zu erhöhen, das Repertoire des Orchesters zu erweitern und dessen Profil zu schärfen.

Vorrang für den Chef

Alle Partituren, die sich der Chef oder die Chefin vornimmt, sind tabu für die Gastdirigenten. Jenseits davon aber dürfen sie Vorschläge machen – und hoffen natürlich darauf, mit dem Orchester Stücke erarbeiten zu können, die ihnen besonders am Herzen liegen oder mit denen sie schon andernorts Erfolge feiern konnten.

Ein wichtiges Wort hat immer auch der Orchestervorstand mitzureden, das Management sorgt sich darum, dass die Programme das potenzielle Publikum an die Vorverkaufskasse locken, die Abteilung „Künstlerische Planung“ muss auch auf Kostenfragen achten: Wie viele Mitwirkende fordert die jeweilige Partitur? Braucht man Sonderinstrumente, für die man womöglich noch Spezialisten engagieren muss wie Ondes Martinot, Theremin, Mandoline oder E-Gitarre?

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