Flag Football ist die neue Trendsportart bei den Berliner Adlern
Susanne Laasch hat mit den Berlin Kobra Ladies drei Mal die deutsche Meisterschaft im American Football gewonnen. Von einer Freundin ist die heute 45-Jährige Anfang der 2000er Jahre zu einem Probetraining bei den Kobras in Wilmersdorf eingeladen worden und dort schließlich geblieben.
„Die Ladies-Mannschaft hatte sich 2004 gerade neu aus den Berlin Adler Girls gegründet und schöpfte aus der Neuaufstellung frische Motivation. Dieser Spirit zog mich direkt an und so kam es, dass ich ohne große Wettkampf-Ambitionen schnell zu einem festen Teil der Mannschaft wurde“, erzählt Laasch. „In der Verteidigung habe ich dann meinen Platz gefunden und fünf Jahre lang einige Profi-Erfolge mit den Mädels feiern dürfen.“
Nach ihrer Karriere blieb sie dem Football treu und wurde vor zwei Jahren Head-Coach beim Nachwuchs des Bundesligisten Berlin Adler, dem sogenannten Champions-Team, in dem Jugendliche im Alter von zehn bis 16 Jahren spielen. Zusätzlich ist Laasch auch noch Trainerin der Bambinis, also von Jungen und Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren.
Die aus den USA stammende Ballsportart American Football hat sich in den vergangenen Jahren in Deutschland etabliert und ist schon lange nicht mehr nur ein einmaliges Event Anfang des Jahres, wenn der Super Bowl läuft. Football ist mit seiner hohen Geschwindikgkeit und den häufigen, teilweise harten Tackles eine von großem Körpereinsatz geprägte Sportart. Während eine solche Ausübung bei Jugendlichen noch vorstellbar ist, fällt das bei den ganz Kleinen etwas schwer.
Flag Football ist da die perfekte Ergänzung. „Beim Flag Football handelt es sich um die kontaktlose Spielvariante für Kinder und Jugendliche“, erklärt Laasch. Sie selbst habe mit ihrer Frau bereits im Senior Team zusammengespielt, um sich ihr eigenes Bild von der Sportart zu machen. „Irgendwann wurde für die Mannschaft meines Sohnes ein neuer Coach gesucht. Ab dann haben ein anderer Familienvater und ich übernommen“, so Laasch.
Flag Football ist im Gegensatz zu der klassischen amerikanischen Variante noch vergleichsweise unbekannt, das Interesse habe aber in Berlin in den letzten Jahren enorm zugenommen und nach dem letzten coronabedingten Lockdown großen Zulauf erhalten. „Ähnlich wie bei meinem Sohn auch, ist Fußball nicht mehr der heilige Gral“, sagt Laasch.
Durch Pixellot können die Spiele sogar aus der Türkei verfolgt werden
Auch wenn Football noch nicht in der breiten Masse angekommen sei, habe die Trainerin besonders in der Jugendmannschaft eine wachsende Begeisterung beobachtet. „Hier werden lange nicht mehr nur Fußball-Bundesligaspiele gestreamt, sondern man verabredet sich mittlerweile auch zum Football gucken.“ Wo die ehemalige Profispielerin noch Ausbaupotenzial sieht, ist der Anteil der Mädchen in den beiden von ihr betreuten Teams, der nur bei etwa zehn Prozent liege.
Bei ihrer Arbeit als Trainerin stellt das Verwenden des Streaming-Tools „Pixellot“, ein KI basiertes Kamera-System, eine Besonderheit dar. Sie sei durch den Vater eines Kindes darauf aufmerksam geworden und sofort davon begeistert gewesen: „Das Pixellot-Kamera-System ist extra für kleine Vereine und Amateursport entwickelt worden. Wir können mit der Kamera unsere Trainingseinheiten und Spiele aufzeichnen, auswerten und über die Pixellot-App live streamen.“
Das heißt, dass selbst Freunde, Familie und Fans, die es nicht zu Spielen schaffen, live dabei sein können. „Damit wird eine ganz neue Sichtbarkeit und Wertschätzung für den Jugend-, aber auch Frauen- und Nischensport geschaffen.“ Laasch erzählt, dass es im Team der Älteren ein Großelternpaar gebe, das jede Woche die Spiel-Highlights von der Türkei aus verfolgt.
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Durch die Panoramaübertragung sei außerdem eine hochprofessionelle Spielanalyse möglich – wichtig für Coaches und insbesondere im älteren Team ein Vorteil: „Für das Training meiner Teenies wird die Analysefunktion von Pixellot noch relevanter. Hier arbeiten wir die Spieltaktik intensiver auf, werfen einen schärferen Blick darauf, wie Defense und Offense aufgestellt sind.“
Die Pixellot-Kamera gehe laut Laasch richtig mit und erfasse das komplette Spielfeld. „So kann ich mir die Spielszenen im Nachgang noch mal in Ruhe anschauen und Highlights wie einen Touchdown gezielt herausschneiden.“ Die schönsten Spielzüge schaffen es dann sogar in die gemeinsame Whats-App-Gruppe mit Kindern und Eltern.