Er spielte zahlreiche Partien in den Kinderopern : Ensemble-Mitglied der Komischen Oper gestorben

Vor allem den jüngeren und jüngsten Berliner Opernbesucher:innen war er vertraut: Carsten Sabrowski, Ensemblemitglied der Komischen Oper, ist am 20. Juli unerwartet gestorben, wie das Musiktheater an diesem Mittwoch bekanntgab.

Sabrowski sang den Leporello in Peter Konwitschnys Inszenierung von Mozarts „Don Giovanni“, die Titelfigur in Barrie Koskys „Figaro“ und König Dodon im „Goldenen Hahn“ unter Regie von Andreas Homoki. Aber es waren dann doch die Bass-Partien in den Kinderopernproduktionen des Hauses, die ihn populär machten.

Dazu gehörten zuletzt der Vater von „Nils Holgersson“, Papa Efraim in Dagmar Manzels Inszenierung von „Pippi Langstrumpf“, der gutmütige Altrocker-Esel in den „Bremer Stadtmusikanten“, Lukas, der Lokomotivführer in „Jim Knopf“ und der Kaiser Maximilian von Eitelstein in „Des Kaisers neue Kleider“. Letzterer eine Figur, schrieb der Tagesspiegel 2013, die bei Sabrowski bestens aufgehoben ist, „vom morgendlichen Aufstehritual bis zur finalen Unterhosenszene“.

Der gebürtige Kieler stammt aus einer Musiklehrer- und Sänger-Familie, er wuchs teilweise in Chile auf. Nach der Rückkehr studierte Sabrowski in Hamburg und Wien, zunächst Schulmusik. Dann wechselte er jedoch wie sein Vater Manfred Sabrowski zum Gesang. Eine Lehrerin legte ihm die Komische Oper ans Herz. 2002 wurde er hier tatsächlich ins Solistenensemble aufgenommen – und stand bei „Ali Baba und die 40 Räuber“ einmal sogar mit seinem Vater auf der Bühne.

Spielfreudig war der Sohn allemal. Bei den Aufnahmen zum Hörbuch von „Ali Baba“ sang er den Räuberchor alleine. „40 Personen auf einmal!“, verrät die Webseite der Komischen Oper.

Im Oktober sollte er bei der Uraufführung der diesjährigen vorweihnachtlichen Kinderoper „Die kleine Hexe“ wieder auf der Bühne stehen. „Die Nachricht von Carsten Sabrowskis Tod lässt uns fassungslos und in großer Trauer zurück“, heißt es nun in einer Kondolenzmitteilung des Hauses. (Tsp)