Hitzewelle aktuell im Juli 2022: Glut-Hitze grillt Deutschland – bis zu 40 Grad am Dienstag erwartet!
Deutschland ächzt unter der Sommerhitze: Am Dienstag werden Allzeit-Höchstwerte von bis zu 40 Grad Celsius erwartet. Wie die Wetter-Woche weitergeht und wie es um Deutschlands Wasserreserven aussieht, verrät das News-Update.
Deutschland wappnet sich für die Hitze-Walze: Zu Beginn der neuen Woche erwarten Meteorologen eine extreme Hitzewelle, die bisherige Temperaturrekorde knacken könnte.
Deutschland im Würgegriff der Sommerhitze: Bis zu 40 Grad Celsius am Dienstag erwartet
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erreicht siei hren Höhepunkt von bis zu 40 Grad Celsius am Dienstag (19.07.2022). Am Montag gebe es verbreitet Höchstwerte von 30 bis 35 Grad Celsius. “Im Westen sind schon mal 37, vielleicht 38 Grad möglich. Im Nordosten bleibt es hingegen mit 25 bis 30 Grad etwas kühler”, sagte DWD-Meteorologe Marco Manitta vor Beginn der Hitze-Woche. Meist sei mit sonnigen Bedingungen zu rechnen. Lediglich von Schleswig-Holstein bis nach Vorpommern ziehen zeitweise dichtere Wolken durch, hieß es.
Wetter-Prognose aktuell: Hitzewelle und Tropennächte im Westen Deutschlands besonders heftig
In der Nacht zum Dienstag (19.07.2022) sei mit Tiefstwerten zwischen 19 und 11 Grad Celsius zu rechnen.In Ballungszentren im Westen und Südwesten sowie in mittleren Höhenlagen könnten die Temperaturen auch nachtsüber 20 Grad Celsius liegen. Am Dienstag werden verbreitetTemperaturen über 35 Grad Celsius erreicht, im Westen sogar bis zu 40 Grad Celsius, hieß es. Ganztägig wird Sonnenschein erwartet. In der Nacht zum Mittwoch (20.07.2022) bleibt es weiterhin mild.
Kaltfront beendet Hitzewelle zur Wochenmitte – Osten muss weiter schwitzen
Am Mittwoch erreicht laut DWD eine Kaltfront Deutschland, wodurch es sich im Westenetwas abkühlt. Dort werden Höchstwerte von 29 bis 32 Grad erwartet. Im Osten bleibt es bei Höchstwerten von 34 bis 39 Grad sehr heiß. Unklar sei, ob am Mittwoch mit Regen zu rechnen ist. Bislang deute die Wettervorhersage auf lokale Schauer und Gewitter, nicht aber auf großflächige Regenfälle. “Die große Trockenheit und die teils sehr hohe Waldbrandgefahr setzt sich somit fort”, sagte Manitta.
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Hitze-Welle aktuell in Deutschland: Alle News im Ticker-Überblick
+++ Deutsche Bahn bietet Sonderkulanzregelung wegen Hitze an +++
Bahnkunden, die angesichts der vorhergesagten Sommerhitze auf ihre Fahrt verzichten möchten, können ihre Tickets auch später nutzen. Die Deutsche Bahn bietet dafür eine Sonderkulanzregelung an, wie eine Sprecherin des Unternehmens am Montag mitteilte. Alle Fahrgäste, die am Dienstag oder Mittwoch ihre geplante Reise verschieben wollen, könnten ihr bereits gebuchtes Ticket für den Fernverkehr bis einschließlich Mittwoch der Woche darauf (27. Juli) flexibel nutzen.
Diese Regel gelte auch für zuggebundene Tickets, also Spar- und Supersparpreise. Auch die Sitzplatzreservierungen lassen sich der Bahn zufolge kostenfrei stornieren. Meteorologen erwarten für diese Woche Temperaturen bis zu 40 Grad. Höhepunkt der extremen Hitze im Westen und Südwesten ist dem Deutschen Wetterdienst zufolge der Dienstag. Am Mittwoch verlagert sich die Hitze in den Osten und Nordosten.
+++ Ärztepräsident Reinhardt fordert nationalen Hitzeschutzplan +++
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat sich für einen Hitzeschutzplan ausgesprochen. “Hitzewellen werden immer häufiger und extremer”, sagte Reinhardt am Montag laut einer Pressemitteilung. Es brauche daher dringend einen nationalen Hitzeschutzplan auf Bundesebene. Auch für medizinische Einrichtungen etwa Kliniken und Pflegeheime sowie Not- und Rettungsdienste seien Pläne für Extremwetterereignisse notwendig.
“Hitze kann krank machen. Hitzestress und hohe bodennahe Ozonkonzentrationen können insbesondere für vulnerable Personen schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben”, sagte der Ärztepräsident. Besonders gefährdet seien Ältere und Menschen mit Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen sowie Schwangere und Kleinkinder. Er empfahl bei hohen Temperaturen: “Viel trinken, leichte Kost zu sich nehmen, körperliche Anstrengungen vermeiden sowie kühle Räume aufsuchen.”
+++ Patientenschützer fordert Milliarden für Hitzeschutz +++
Vor Beginn einer angekündigten Hitzewelle in Deutschland hat die Deutsche Stiftung Patientenschutz Bund und Ländern Untätigkeit beim Hitzeschutz in Pflegeheimen und Kliniken vorgeworfen. “Mit den aktuell steigenden Temperaturen überbieten sich Politik und Verbände mit Vorschlägen”, sagte Vorstand Eugen Brysch am 18. Juli der “Neuen Osnabrücker Zeitung”. Er kritisierte aber, dass weder Kommunen noch Bund und Länder bereit seien, Milliarden in einen Hitzeschutzschild für Pflegeheimbewohner, Krankenhauspatienten und besonders gefährdete Menschen zu investieren.
Brysch forderte die Klimaminister auf, ein 25-Grad-Ziel für die stationären Einrichtungen sicherzustellen. “Bundestag und Länderparlamente tun nichts, um ihre Regierungen auf dieses Hitzeschutz-Ziel zu verpflichten”, sagte der Patientenschützer weiter.
+++ Uniklinik ruft wegen Hitze zur Vorsicht auf +++
Mediziner rufen die Menschen wegen der erwarteten Hitzewelle dazu auf, direkte Sonneneinstrahlung zu meiden. Als besonders gefährdet bezeichnete die Universitätsklinik Rostock sowohl Kleinkinder, alte Menschen als auch Patienten mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen. “Sonnenbrand, Kopfschmerzen und Sonnenstich bei zu viel direkter Sonneneinstrahlung sind die größten Gefahren”, sagte Jan-Arne Lauffs, Leiter der Zentralen Notaufnahme im Universitären Notfallzentrum (UNZ).
Auch beim Baden soll man die Gefahr der UV-Strahlung nicht unterschätzen. “Was viele nicht wissen, im Wasser ist man vollkommen ungeschützt”, betonte am Montag Steffen Emmert, Direktor der Klinik für Dermatologie und Venerologie. “Nach jedem Badegang ist Eincremen daher Pflicht.” Auch im Wasser könne man bereits nach fünf bis zehn Minuten einen Sonnenbrand bekommen.
Das Klinikum rief die Menschen dazu auf, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um gefährliche Situationen zu verhindern: Sporteinheiten lieber in der Frühe oder in den Abendstunden, viel ungesüßte Getränke zu sich zu nehmen, Kinder und Haustiere nicht im Auto lassen.
+++ Städte- und Gemeindebund warnt vor Wasserknappheit in Deutschland +++
Der deutsche Städte- und Gemeindebund warnt angesichts der Trockenheit vor Wasserknappheit in einigen Regionen Deutschlands. “Problematisch ist der drastisch steigende Wasserbedarf in der Industrie, in der Landwirtschaft, aber auch in Privathaushalten”, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem “Handelsblatt”. Die Gartenbewässerung und das Füllen großer Pools mit Leitungswasser könne in den Sommermonaten zum “echten Problem” werden. Rasensprenger verteilten in einer Stunde bis zu 800 Liter Trinkwasser. “Das kann die Versorgungsinfrastruktur in manchen Regionen an ihre Grenzen bringen.”
Privathaushalte sollten im Rahmen ihrer Möglichkeiten Regenwasser auffangen, sagte Landsberg. “In Einzelfällen können auch kommunale Verwendungsverbote notwendig sein.” Landsberg verlangte “kommunale Hitzeaktionspläne”, um Menschen vor gesundheitlichen Gefahren zu schützen. “Wir müssen in den Städten grüne Klimaoasen etablieren.” Dazu gehöre es etwa, in Dach- und Fassadenbegrünungen, Sitzgelegenheiten in kühler Umgebung oder zum Beispiel auch sogenannte Wasservernebler zu investieren. “Auch Überlegungen, den schwarzen Asphalt durch einen helleren Asphalt zu ersetzen, können Temperaturreduzierungen bringen.”
+++ Hitzehilfe statt Kältehife für Obdachlose in Berlin +++
Menschen ohne eigene Wohnung können bei starker Hitze an verschiedenen Stellen in Deutschlands Hauptstadt Berlin Hilfe erhalten – das gilt nicht nur für die nächsten beiden Tage, an denen in der Region Temperaturen bis zu 39 Grad erwartet werden. Für Obdachlose startete am Montag in Berlin-Schöneberg ein Modellprojekt Hitzehilfe des Sozialverbandes IB Berlin-Brandenburg. Dort können sich Betroffene täglich von 10.00 bis 20.00 Uhr aufhalten, duschen und ausruhen. Sie erhalten außerdem Essen und Getränke sowie bei Bedarf etwa Kleidung und Sonnenschutzprodukte, wie der IB mitteilte.
Neu an dem Projekt sei, dass Strukturen der alljährlichen Kältehilfe nunmehr auch bei der Hitzehilfe eingesetzt würden, sagte ein Sprecher der Sozialverwaltung. Berlins Senat unterstützt das zunächst bis Ende September laufende Vorhaben mit knapp 106.000 Euro.
Für die Hitzehilfe des sozialen Trägers Karuna sind laut Sozialverwaltung zudem 23 Obdachlosen-Lotsen in der Stadt unterwegs. Sie sprechen Menschen an, verteilen bei Bedarf Wasser, Sonnencreme, Brillen oder Hygieneartikel und sehen nach dem allgemeinen Gesundheitszustand. Karuna betreibt auch “Cooling-Busse”, in denen sich Menschen vom Hitzestress erholen können. Die Karuna-Hitzehilfe arbeitet laut Berliner Sozialverwaltung bereits seit 2020.
“Das Leben auf der Straße ist gefährlich, extreme Hitze und extreme Kälte machen es lebensgefährlich”, sagte Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke). Auch ihr Sprecher Stefan Strauß wies darauf hin, dass Obdachlosen nicht nur Kälte, sondern auch Hitze zu schaffen mache. “Das Leben auf der Straße bietet wenig Möglichkeit zur Abkühlung und birgt das ständige Risiko der Dehydrierung.”
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loc/news.de/dpa