Ende der Umbauarbeiten bei Hertha BSC – vorerst
Die Transferperiode lief am Montag noch fast sechs Stunden. Da vermeldete Hertha BSC via Twitter die Verpflichtung von Kélian Nsona, um die es seit längerem Gerüchte gegeben hatte. Die Ablösesumme für den Spieler von SM Caen (Frankreich) dürfte im mittleren sechsstelligen Bereich liegen. Danach schrieb Hertha, man habe die „ Aktivitäten in der diesjährigen Winter-Transferperiode abgeschlossen“. Alle wussten zeitig, was Sache ist.
Das war vor fünf Monaten anders. Der Fußball-Bundesligist hatte am letzten Tag, an dem Wechsel möglich waren, einen Transferbalken eingerichtet. Da passiert noch einiges, dachten viele Anhänger – und warteten Stunden. Aber bis auf zwei späte Ausleihen tat sich nichts mehr.
Der Ärger bei den Fans war groß, Sportgeschäftsführer Fredi Bobic übernahm die Verantwortung für den Balken, von dem er nichts gewusst hatte. Das aktuelle Transferfenster endete nun in dieser Hinsicht ohne großen Unmut.
An Nsona hatte Hertha schon längere Zeit Interesse gezeigt. Doch im Sommer hatte sich der Flügelspieler einen Kreuzbandriss zugezogen. Der 19-Jährige hat in dieser Saison kein Spiel für den Zweitligisten Caen bestritten, in Berlin soll er weiter aufgebaut werden.
„Kélian Nsona ist ein junger Spieler, der großes Entwicklungspotenzial besitzt. Mit seinen 1,89 m ist er groß gewachsen und bringt neben seiner Technik auch eine enorme Schnelligkeit mit“, wird Bobic in einer Mitteilung zitiert: „Er passt damit sehr gut in unser Anforderungsprofil für die Außenposition, die er sowohl auf der rechten als auch linken Seite bekleiden kann.“
Schon davor hatte sich erneut viel getan im Kader. Fredrik André Björkan (FK Bodö/Glimt), Marc Oliver Kempf (VfB Stuttgart) und Dong-Jun Lee (Ulsan Hyundai) sind auch neu dabei. Alle neuen Spieler haben langfristige Verträge unterschrieben und kosteten eher wenig, Björkan war ablösefrei. Das hätte im Sommer für Nsona und Kempf ebenso gegolten, doch hier entschieden sich die Berliner, jetzt zuzugreifen.
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Drei weitere Spieler sind verliehen worden, damit sind zehn Hertha-Profis woanders im Einsatz. Bei Krzysztof Piatek (AC Florenz) und Deyovaisio Zeefuik (Blackburn Rovers) gibt es eine Kaufoption, bei Jordan Torunarigha (KAA Gent) nicht. Zudem ist Dennis Jastrzembski zu Slask Wroclaw gewechselt.
Nsona ist ein Spieler für die Zukunft. Auch der Südkoreaner Lee wird sich zunächst an die Bundesliga gewöhnen müssen. Erst einmal spielt der Rechtsaußen an diesem Dienstag in Dubai mit der Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation gegen Syrien. Schnell eine wichtige Rolle sollen die anderen Zugänge einnehmen.
Kempf hat schon 110 Bundesligaspiele bestritten und im Test gegen Lech Posen sein Debüt in Herthas Innenverteidigung gefeiert. Er dürfte am Freitag in der Fußball-Bundesliga gegen den VfL Bochum gemeinsam mit Niklas Stark verteidigen. In der Defensive benötigt Hertha schnell und dringend mehr Stabilität.
Fredrik André Björkan hat sein Potenzial schon angedeutet
Björkan hat sein Potenzial gegen den FC Bayern und Posen bereits angedeutet. Der Norweger soll links als Verteidiger mit starkem Offensivdrang für Belebung sorgen. Die Optionen für Korkut sind durch neue und nach Verletzungen zurückgekehrte Spieler größer geworden. „Die nächsten Wochen sind wichtig für uns. Da will ich freie Auswahl haben“, sagt der Trainer. Etwas eingeschränkt ist diese jedoch bereits wieder, weil Kapitän Dedryck Boyata wegen einer Bänderverletzung ausfällt.
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Es gab bis zuletzt Spekulationen, dass Hertha auch auf anderen Positionen nachlegen würde. Thema war zum einen die rechte Abwehrseite, der Name Danny da Costa von Eintracht Frankfurt fiel immer wieder. Doch da Costa kommt ebenso wenig wie ein weiterer Stürmer.
Im Angriff hatten Stevan Jovetic und Ishak Belfodil in den ersten Spielen unter Korkut gut harmoniert. Dann verletzte sich Jovetic und Hertha war nach vorn wieder harmlos. Jetzt wird viel davon abhängen, wie fit Jovetic durch die Rückrunde kommt. Für das Spiel gegen Bochum ist er jedenfalls fest eingeplant.
Im Sommer wird Bobic den Umbau dann noch weiter vorantreiben. Mehrere Verträge laufen aus, unter anderem von Niklas Stark. Bei anderen Spielern ist die Zukunft trotz eines längeren Vertrags offen, etwa bei Davie Selke oder Lucas Tousart. Aber erst einmal geht es darum, mit dem Kader möglichst schnell aus der aktuellen Tabellenzone herauszukommen. Dort herrscht akute Abstiegsgefahr.