Ein letztes Mal mit Heike Makatsch: Warum der SWR den Mainzer „Tatort“ so schnell absetzt
Die Mainzer „Tatort“-Folge „Aus dem Dunkel“ (ARD, Sonntag, 20.25 Uhr) wird ihrem Namen in mehrfacher Hinsicht gerecht. Die Dunkelheit dient nicht nur dem Stalker, der Frauen so sehr in die Verzweiflung treibt, dass sie nur noch den Freitod als Ausweg sehen, als Versteck, aus dem heraus er seine perfiden Pläne verfolgt.
Regisseur Jochen Alexander Freydank, der die Folge nach dem Drehbuch des bewährten „Tatort“-Autors Jürgen Werner umgesetzt hat, bedient sich zugleich der Dunkelheit, um die Ängste der Frauen spürbar zu machen.
Für den Mainzer „Tatort“ mit Kommissarin Ellen Berlinger (Heike Makatsch) wird es sogar zappenduster, denn die fünfte Folge am Sonntag wird zugleich die letzte sein, die der SWR produziert hat. Programmchef Clemens Bratzler begründete die Einstellung mit finanziellen Gründen.
Keine Makatsch-Interviews zum „Tatort“-Ende
Die Inflation habe auch bei den fiktionalen Produktionen „zu spürbaren Kostensteigerungen“ geführt. Zudem müsse im Rahmen des digitalen Umbaus Geld umgeschichtet werden, um mehr Serien für die ARD-Mediathek beisteuern zu können. Der Sender will sich fortan auf die „Tatorte“ aus Ludwigshafen, Stuttgart und dem Schwarzwald konzentrieren. Heike Makatsch wollte zum Aus des Mainz-„Tatorts“ keine Interviews geben. Sie begründete dies mit „intensiven Dreharbeiten“.
Sie müssen lernen, Ihren Kollegen zu vertrauen.
Heike Makatsch als Ellen Berlinger zu Polizist Thomas Engels. Als er erwidert, das sei nicht sein Ding, sagt die Kommissarin: „Meins auch nicht.“
Worum geht es in der letzten Folge? Für den Selbstmord des Stalking-Opfers Amira Hassan gibt es sogar einen Zeugen. Streifenpolizist Thomas Engels (Andreas Döhler) hatte noch versucht, sie von dem Sprung in die Tiefe abzuhalten. Engels hat einen Verdacht, um wen es sich bei dem Stalker handelt. Er sieht einen Zusammenhang zum Tod einer ehemaligen Kollegin. Doch anders als Ellen Berlinger will sein Vorgesetzter Niklas Zerrer (Rainer Sellien) davon nichts wissen. Auch Aushilfskollege Lukas Wagner (Lukas Trepte) bleibt zunächst skeptisch.
Der letzte „Tatort“ aus Mainz verliert sich streckenweise darin, die Psycho-Tricks von Stalkern zu erläutern. Zudem steht bereits nach der Hälfte fest, um wen es sich bei dem Täter wohl handelt. Noch fehlen allerdings wasserdichte Beweise. Immerhin: Gegen Ende kommen noch Spannung und Tempo auf.