Der Andrich-Transfer ist schmerzhaft, aber richtig
Spätestens am Samstagnachmittag war klar, was passieren würde. Seit Montagabend ist es offiziell. Robert Andrich verlässt den 1. FC Union und schließt sich Bayer Leverkusen an. Sportlich ist das ein enormer Verlust für den Berliner Bundesligisten, er verliert seinen Mittelfeldchef – einen Profi, der mit seiner Mischung aus Giftigkeit und spielerischer Weiterentwicklung exemplarisch für Unions Erfolg stand.
Dennoch haben die Verantwortlichen um Oliver Ruhnert die einzig richtige Entscheidung getroffen. Bei aller Klasse und Bedeutung Andrichs wäre ein ablösefreier Abschied im kommenden Sommer für Union noch schmerzhafter gewesen.
[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräteherunterladen können]
Spitzenklubs können es sich erlauben, wechselwillige Spieler auch mal zu halten und dann umsonst ziehen zu lassen. Dortmund tat das einst mit Robert Lewandowski und Bayern zuletzt mit David Alaba. Die häufig geäußerte Befürchtung, der Spieler werde dann nicht mehr alles geben, traf in diesen Fällen nicht zu – und auch Andrich hätte sicher bis zum letzten Tag alles für Union gegeben.
Wirtschaftlich hätte dies aber keinen Sinn gemacht. Gerade in der Pandemie kann Union die Ablösesumme, im Gespräch waren mindestens vier Millionen Euro, gut gebrauchen. Wenn ein Profi wie Christopher Lenz in diesem Sommer am Vertragsende ablösefrei wechselt, ist das sein gutes Recht, für einen Verein wie Union aber ärgerlich. Das haben die Berliner nun verhindert – einen Teil des Geldes werden sie aber vermutlich sofort reinvestieren. Denn dass Andrichs Abgang eine Lücke hinterlassen wird, hat das Spiel gegen Leverkusen am Samstag gezeigt.