Die Finals sind die vielen TV-Gebührengelder wert

Sage und schreibe 25 Sendestunden gönnen ARD und ZDF dem Bogenschießen, Kanu-Polo, Taekwondo und 15 weiteren Sportarten, von denen die meisten durchaus als Randsportarten bezeichnet werden können. Manche sind nicht einmal das. Die Öffentlich-Rechtlichen beschäftigen für die sogenannten Finals 700 Menschen für eine logistisch extrem aufwendige Veranstaltung. Das alles kostet auch den Gebührenzahler sehr viel Geld. Die Frage ist nun: Ist es das wert?

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Die Antwort lautet: Ja, das ist es. Es ist mehr als eine hohle Phrase, wenn ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky davon spricht, dass man gerade diesen Sportarten eine Chance geben wolle, sich zu zeigen. Im Gegensatz zum Bundesligafußball, den die Politik auch in schlimmsten Pandemie-Zeiten am Leben hielt, stand das Sportlerleben ansonsten größtenteils still. Training war oftmals verboten, Wettkämpfe ohnehin. Die Folge ist, dass viele notleidende Sportarten durch die Pandemie noch mehr ins Trudeln geraten sind. Die Mitglieder laufen davon, und der Nachwuchs bleibt aus.

Abgesehen davon sind die Finals mehr als nur eine Unterstützung für die Abgehängten. ARD und ZDF dürften auch dieses Mal hohe Einschaltquoten generieren. Das Format, viele parallel verlaufende Wettbewerbe in schnell wechselnden Schalten zu übertragen, funktioniert bei Olympia genauso wie an den Winterwochenenden. Vermutlich könnte man auch Sackhüpfen und Topfschlagen in dieses Gefäß gießen, und die Leute würden es sich ansehen. Aber nur so profitiert die breite Sportlandschaft.