„Der kleine Prinz“ gibt es in 382 Sprachen, aus den USA führt die Scientology-Bibel
Anlässlich der am 20. Oktober beginnenden Frankfurter Buchmesse hat die Online-Sprachlernplattform Preply eine Internetrecherche mit den meistübersetzten Büchern weltweit veröffentlicht. Angeführt wird die Liste von Antoine de Saint-Exupérys „Le Petit Prince“. Die deutsche Version „Der kleine Prinz“ gehört zu den 382 Sprachen, in die die Erzählung übersetzt wurden.
Auf Frankreich folgt Italien mit dem Kinderbuchklassiker „Die Abenteuer des Pinocchio“ von Carlo Collodi, welcher in mehr als 300 Sprachen übersetzt wurde. Darauf folgt – wiederum ursprünglich für Kinder geschrieben – Lewis Carrolls „Alice in Wonderland” mit rund 175 Übersetzungen. Anders als in Dänemark, wo Hans Christian Andersens Märchen die Hitliste anführen, sind in Deutschland nicht die Erzählungen der Brüder Grimm auf Platz eins. Mit über 49 Sprachen ist das meistübersetzte deutsche Buch Patrick Süskinds „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“, mit 20 Millionen verkaufter Exemplare weltweit. Es gibt unterschiedliche Zählweisen. Nimmt man Kinderbücher dazu, kommt “Bin ich klein?” von Philipp Winterberg auf Übersetzungen in ca. 200 Sprachen und Dialekte und steht damit an der Spitze.
Viele der führenden Übersetzungen haben es auch ins Kino und Fernsehen geschafft. „Das Parfum“ wurde 2006 von Tom Tykwer mit Ben Whishaw in der Hauptrolle des speziellen Mörders Jean-Baptiste Grenouille auf die große Leinwand gebracht. Der türkische Nobelpreisträger Orhan Pamuk kommt auf 60 fremdsprachige Ausgaben.
Unter den wenigen Autorinnen, die es in die Liste geschafft haben, befinden sich die Schwedin Astrid Lindgren mit ihrer „Pippi Langstrumpf“, die in mehr als 70 Sprachen übersetzt wurde, gleichauf mit dem „Tagebuch der Anne Frank“ aus den Niederlanden und auch Johanna Spyris „Heidi“ aus der Schweiz – die Alpenromanze wurde in über 50 Sprachen übertragen. Aus den USA kam „Der Weg zum Glücklichsein“ von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard mit 122 Übersetzungen in das Ranking. Gabriel Garcia Márquez Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“ gibt es in 49 Sprachen. Abgeschlagen finden sich dagegen Werke, die nicht aus Europa und eher westlich geprägten Regionen stammen. Hier zeigen sich die Machtverhältnisse der Welt. Werke aus Afrika zum Beispiel haben es schwer.
Hinweis: In einer früheren Version des Artikels fehlte Philipp Winterbergs Kinderbuch “Bin ich klein?”