Auf Robert Lewandowski können die Bayern gerne verzichten
Der frühere Fußballer Roland Wohlfarth ist eher bundesligaaffinen Menschen bekannt. Man könnte fast sagen, dass der Stürmer in Vergessenheit geraten ist. Dabei wurde er in den Achtzigern fünf Mal Deutscher Meister und zwei Mal Torschützenkönig – beim großen FC Bayern.
Das Interessante an Roland Wohlfarth war, dass er nichts besonders gut konnte. Er konnte nicht besonders hart schießen, nicht besonders schnell rennen und nicht besonders gut dribbeln. Einen guten Torriecher hatte er, ansonsten aber verkörperte er eher den mediokren Spielertypen. Für 119 Tore in 254 Spielen reichte es dennoch, auch weil ihm eine oftmals drückend überlegene Mannschaft die Bälle einschussbereit vorlegte.
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Nun ist Robert Lewandowski, aktueller Weltfußballer, vom Durchschnitt weit entfernt. Lewandowski kann besonders gut schießen, köpfen und dribbeln. Für den FC Bayern hat er in seinen bislang 252 Spielen im Schnitt fast jedes Mal einen Treffer erzielt.
Und dennoch: Die ganz großen Momente des Klubs sind trotz dieser vielen Tore nicht mit dem polnischen Nationalspieler verknüpft. Sollten die Boulevardmedien recht haben und der sehr üppig entlohnte Lewandowski den Klub nach Ablauf der nächsten Saison (oder gegebenenfalls schon früher) verlassen, dürfte sich bestimmt ein Nachfolger finden lassen, der aus der drückenden Dominanz heraus hier und da mal das Füßchen im richtigen Augenblick hinhält.
Hertha-Sympathisanten werden zudem anführen, dass sogar ein gewisser Sandro Wagner die beachtliche Quote von acht Treffern in 25 Spielen bei den Bayern vorweisen kann. Und im Vergleich zu Wagner war Wohlfarth geradezu ein Fußballgott.