Die BR Volleys verpflichten Satoshi Tsuiki – und setzen die Tradition fort
Über 150 Suchergebnisse werden einem angezeigt, wenn man japanische Restaurants in Berlin googelt. Satoshi Tsuiki würde am liebsten alle ausprobieren. „Ich freue mich sehr darauf, die zu testen.“ Kann er ja auch , denn wie der Tagesspiegel exklusiv erfuhr, hat der 30-jährige Libero einen Zweijahresvertrag bei den BR Volleys unterschrieben.
Kulinarisch ist es ein echtes Upgrade für den Japaner: Zuvor spielte er in Frankfurt, wo es deutlich weniger Restaurants gibt, aber auch sportlich ist der Wechsel etwas Besonderes für ihn. „Das ist einfach unglaublich“, sagt er und klingt dabei ziemlich begeistert. „Ich bin total aufgeregt, denn Berlin ist in der ganzen Welt berühmt und hat ein tolles Team.“
Besonders freut Tsuiki sich auf die Champions League, aber auch auf nationaler Ebene hat er sich einiges vorgenommen: „Ich will alle Titel holen. Supercup, Pokal und Meisterschaft.“ Im deutschen Volleyball hat er sich schon einen Namen gemacht; von der Übertragungsplattform Bouncehouse wurde er in der vergangenen Saison zum besten Libero der Liga gewählt und von seinen Spielzügen gibt es zahlreiche Highlight-Videos.
Die meisten kennen ihn noch als Satoshi Ide, weil er unter diesem Nachnamen bekannt wurde, bevor er den Namen seiner Frau annahm. „Er ist bärenstark in der Abwehr, das ist erstaunlich”, sagt Volleys-Geschäftsführer Kaweh Niroomand. „Was ihn besonders auszeichnet, ist, dass er in einem Spiel sogar als Zuspieler eingesetzt wurde. So etwas habe ich noch nie gesehen.“
Darüber hinaus könne er einiges an Erfahrung vorweisen. „Ich verspreche mir eine echte Sensation von seiner Präsenz auf dem Feld.“
„Liberos sind auf dem Level schwer zu finden.“
Auf seine zwei Jahre in Frankfurt blickt Tsuiki zufrieden zurück. Die Trainer und Spieler seien toll und auch die Stadt habe ihm gut gefallen. „Es fühlte sich wie Familie an“. Für die United Volleys ist sein Wechsel allerdings ein herber Verlust, schließlich galt Tsuiki als eine der Stützen der Mannschaft.
Auf Instagram protestierten einige Fans. Niroomand nimmt mögliche Kritik trotzdem gelassen: „Berlin muss sehen, dass es den Ansprüchen standhält. Das ist auch eine Frage des schnellen, frühen und weitsichtigen Handelns.“ Nachdem klar war, dass der ehemalige Libero Santiago Danani den Verein verlassen und stattdessen nach Polen gehen würde, begannen die Volleys sofort, sich umzuhören, denn Niroomand weiß: „Liberos sind auf dem Level schwer zu finden.“
Weil er Tsuiki bereits aus der Liga kannte, habe es auf der Hand gelegen, ihn zu engagieren. Niroomand hofft nun, dass er anknüpft an die „überragenden Liberos“, die bereits in Berlin gespielt haben. „Wir haben eine Tradition, dass hier nicht gute, sondern sehr gute Liberos spielen. Diese Tradition wollen wir fortsetzen.”
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Seine freie Zeit verbringt Tsuiki aktuell in Japan, tagsüber mit seiner Familie und nachts hilft er in der Bar eines Freundes aus. „Das ist etwas tough, aber macht echt Spaß.“ Ein wenig umhergereist ist er bereits. Zuerst war er auf der Insel Okinawa, umgeben von kristallklarem Wasser und den schönsten Badestränden Japans, und dann auf der Insel Hokkaido. „Das war wirklich traumhaft.“
Vor seiner Abreise will er außerdem noch das Essen in seiner Heimat genießen – falls die Restaurants in Berlin enttäuschen. Niroomand selbst hat zwar keine Affinität zu japanischem Essen, würde sich aber freuen, „wenn wir durch ihn einen Zugang dazu bekommen und sich die eigenen Vorlieben dadurch vielleicht sogar ändern“. Mindestens 150 Chancen gäbe es ja.