„Schlimmer Fehler“: HSV-Spieler nach Unfall mit Geldstrafen belegt

Wegen der mutmaßlichen Verwicklung in einen Autounfall hat Fußball-Zweitligist Hamburger SV zwei seiner Profis bestraft. Demnach soll der direkt am Unfall beteiligte französische Offensivspieler Jean-Luc Dompé eine Geldstrafe erhalten haben, wie der Club am Mittwoch bekannt gab.

Landsmann William Mikelbrencis soll als Beifahrer eines anderen Fahrzeugs in der Nähe gewesen sein und ebenso eine Geldstrafe erhalten. Dompé und Mikelbrencis waren zwar am Mittwochnachmittag auf dem Trainingsgelände, aber beide nahmen nicht am Training teil. 

„Wir haben mit Jean-Luc und William gesprochen und beiden unmissverständlich gesagt, dass wir ihr Verhalten für absolut verantwortungslos halten und sie eine entsprechende Sanktion in Form einer empfindlichen Geldstrafe erwartet“, teilte Sportvorstand Jonas Boldt mit. Bei der Festlegung des Strafmaßes seien auch die Ergebnisse der polizeilichen Ermittlungen von großer Bedeutung.

Zeugen hatten nach Angaben der Polizei berichtet, dass sich der Fahrer eines BMWs und eines Mercedes – unter anderem auf der Hafenstraße im Stadtteil St. Pauli – am Montagabend ein mutmaßliches Autorennen geliefert haben sollen. Dabei soll der Unfallfahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und in eine Bushaltestelle gefahren sein. Danach sei er mit in den Mercedes gestiegen und habe sich mit diesem vom Unfallort entfernt.

Beide Spieler zeigten Reue. „Wir haben einen schlimmen Fehler gemacht, weil wir vor Ort hätten bleiben müssen“, wurden beide zitiert: „Wir können uns nur in aller Form entschuldigen und müssen nun die Konsequenzen verantworten.“

Juristisch wird auf den mutmaßlichen Unfallfahrer Dompé und den 18 Jahre alten Mikelbrencis möglicherweise noch etwas zukommen.

„Ich bin meiner Verantwortung in dieser Situation nicht gerecht geworden“, teilte Dompé in der Mitteilung mit. Die Polizei hatte am Dienstag auf Nachfrage bestätigt, dass Ermittlungen wegen des Verdachts eines verbotenen Autorennens und unerlaubten Entfernens vom Unfallort aufgenommen worden seien. 

Dompé und Mikelbrencis waren am Dienstagnachmittag vom Vorstand in die Geschäftsstelle gebeten worden, um sich zu den Geschehnissen des Vorabends zu erklären. Der 27 Jahre alte Dompé habe laut Informationen des „Hamburger Abendblatt“ versichert, dass es sich nicht um ein illegales Autorennen gehandelt habe. Wegen der nassen Straße habe er die Kontrolle über den Wagen verloren. Den Unfallort habe er verlassen, weil er unter Schock gestanden habe. 

Die Polizei überprüfte später die Wohnungsanschrift des Fahrzeughalters des BMWs, der eine leichte Verletzung an der Hand aufwies. Die Ermittler gehen bislang davon aus, dass es sich bei ihm um den Unfallfahrer handele. In der Wohnung trafen die Einsatzkräfte laut Mitteilung auch die beiden mutmaßlichen Insassen des Mercedes an. Beide Fahrzeuge wurden für weitergehende Untersuchungen sichergestellt. (dpa)

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