Unwetter-Warnung vor Orkantief: “Zeynep” donnert durch Deutschland: Bahnverkehr im Norden weiterhin stark eingeschränkt

Ein Sturm folgt auf den nächsten. Mehrere Länder melden Todesopfer. Bei seinem Zug durch Teile Europas bekommt auch Deutschland die Wucht von “Zeynep” ab. Ein Autofahrer kracht mit seinem Wagen gegen einen umgestürzten Baum und wird tödlich verletzt, ein Mann stürzt bei Reparaturarbeiten vom Dach und stirbt. Alle News in unserem Unwetter-Ticker.

Weiten Teilen Deutschlands droht an diesem Freitag schon der nächste Sturm. Nachdem “Ylenia” erst am Donnerstag viele Bäume umstürzen ließ, auf den Straßen zu Unfällen mit einigen Toten und Verletzten führte, den Bahnverkehr durcheinanderbrachte und Schulausfälle verursachte, kommt am 18. Februar von der Nordsee bereits das nächste Orkantief namens “Zeynep”.

Sturmtief “Zeynep” im Anmarsch: Heftige Orkanböen ab Freitagnachmittag vorhergesagt

Schwerpunkt dieser neuen schweren Sturm- beziehungsweise sogar Orkanlage sei vom Freitagnachmittag bis Samstagfrüh die Nordhälfte Deutschlands, sagen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) voraus. Betroffen seien Teile der Länder Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringenund Sachsen, hieß es am Donnerstagabend.

In der Nacht zum Freitag ließ der Wind erst einmal weiter nach, wie es am Donnerstagabend im DWD-Warnlagebericht vorhergesagt wurde. Aber die Ruhe wird wohl nur von kurzer Dauer sein. Zwischen Nordsee und Hochrhein soll der Wind am Freitagvormittag zunehmen, vom Nachmittag an beginnt dann die nächste schwere Sturmlage – von West nach Ost ausgreifend. Für die Nordhälfte Deutschlands rechnet der DWD mit orkanartigen Böen und Orkanböen von 100 bis 140 km/h bis ins Flachland. In der Nacht zum Samstag könne der Wind an der Nordsee und in einigen Hochlagen wahrscheinlich sogar noch heftiger sein.

Feuerwehr warnt vor Sturm “Zeynep”: Am besten alles reinholen

Um Schäden und Unfälle durch den herannahenden Sturm “Zeynep” zu vermeiden, sollten Bürgerinnen und Bürger entsprechende Vorbereitungen treffen. “Alles, was auf der Terrasse ist, was nicht niet- und nagelfest ist, am besten reinholen, in die Garage stellen”, sagte Christopher Rehnert, Leiter der Feuerwehr Lüdenscheid, am Freitagmorgen im ARD-“Morgenmagazin”. Blumenkästen oder andere Gegenstände sollten von Balkonen entfernt werden.

Schwerpunkt der neuen Sturm- beziehungsweise sogar Orkanlage sei vom Freitagnachmittag bis Samstagfrüh die Nordhälfte Deutschlands, sagen die Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) voraus. Betroffen seien Teile der Länder Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Thüringen und Sachsen, hieß es am Donnerstagabend.

Zugverkehr durch Orkantief “Zeynep” beeinträchtigt: Zugausfälle und Verspätungen zum Start ins Wochenende

Die Deutsche Bahn erwartet bis einschließlich Samstag Verspätungen und Zugausfälle. Auch noch am späten Donnerstagabend war der Fernverkehr weitgehend eingestellt. “Zwischen Leipzig, Berlin und Hamburg verkehren wieder einzelne ICE-Züge”, informierte die Bahn auf ihrer Website und verwies auf “besondere Kulanzregelungen für die Gültigkeit bereits gekaufter Fernverkehrstickets”.

Küsten wappnen sich für nächste Sturmflut

Für die deutsche Nordseeküste wird auch für Freitag wieder vor Sturmflut-Gefahr gewarnt. Sturmfluten an sich seien durchaus normal, in der Häufigkeit wie im Moment jedoch schon ungewöhnlich, hatte ein Sprecher des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) gesagt. An der Nordseeküste spricht man von einer Sturmflut, wenn das Hochwasser mindestens 1,5 Meter höher als normal aufläuft. Von einer schweren oder sehr schweren Sturmflut wird erst ab Werten von 2,5 beziehungsweise 3,5 Meter gesprochen.

Sturmtief “Zeynep” im News-Ticker

Alle aktuellen Entwicklungen und Meldungen zum Sturmtief “Zeynep” erfahren Sie hier.

+++ 19.02.2022: Bahnverkehr im Norden weiterhin stark eingeschränkt +++

Der Bahnverkehr im Norden Deutschlands und in den nördlichen Landesteilen Nordrhein-Westfalens ist infolge des Sturms weiterhin stark eingeschränkt. Wie die Deutsche Bahn in Berlin am Samstagmorgen berichtete, fahren weiterhin keine Züge des Fernverkehrs in den betroffenen Regionen. Dies gelte für Verbindungen nördlich von Dortmund, Hannover und Berlin sowie zwischen Berlin und Halle (Saale)/Leipzig. Nur auf der Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt führen einzelne Züge.

Auch der Regionalverkehr falle noch flächendeckend aus, berichtete die Bahn weiter. Vor einer Wiederaufnahme des Verkehrs seien zunächst umfangreiche Erkundungsfahrten erforderlich, hieß es. “Mit abflauendem Sturm sind rund 2000 Einsatzkräfte der DB im Dauereinsatz, um Strecken zu erkunden und Reparaturen durchzuführen”, teilte die Bahn mit. Für einen Überblick über den Zustand der Strecken setze die Bahn auch Hubschrauber ein. “Die DB arbeitet mit Hochdruck daran, Strecken freizuräumen und den Verkehr Stück für Stück wieder aufzunehmen”, hieß es weiter.

“Wir gehen daher davon aus, dass der Betrieb im Fernverkehr der Deutschen Bahn auf den genannten Strecken frühestens ab 9 Uhr am Samstagmorgen sukzessive wieder aufgenommen werden kann”, hieß es in einer Kundeninformation. In Bereichen mit starken Sturmschäden sei jedoch auch eine deutlich spätere Wiederaufnahme möglich.

+++ 19.02.2022:Feuerwehr rettet Männer aus Auto in überfluteter Speicherstadt +++

Die Hamburger Feuerwehr rettete am frühen Samstagmorgen zwei Männer, die mit ihrem Auto in der überfluteten Speicherstadt eingeschlossen waren. Nach Angaben der Polizei kam die Feuerwehr den beiden Männern mit einem Schlauchboot zu Hilfe. Sie wurden aus dem Fahrzeug gerettet und mit dem Boot in Sicherheit gebracht. Laut Polizei waren die Männer stark unterkühlt und wurden vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

+++ 19.02.2022: Hunderte Sturmeinsätze im Norden – Fehmarnsundbrücke gesperrt +++

Das Sturmtief “Zeynep” hat in ganz Schleswig-Holstein und Hamburg für Hunderte Einsätze gesorgt. Alleine in Hamburg sei die Feuerwehr bis zum frühen Samstagmorgen 654 Mal ausgerückt, sagte ein Sprecher. Meist handelte es sich dabei um umgekippte Bäume, Schilder und Zäune, aber auch umherfliegende Dach- und Fassadenteile forderten die Einsatzkräfte. Zwei Menschen wurden von der Feuerwehr per Schlauchboot aus ihrem im Wasser treibenden Auto gerettet. Die Elbe hatte den Bereich überschwemmt. Beide wurden in ein Krankenhaus gebracht.

Auf der Fehmarnsundbrücke kippten in der Nacht zwei Laster um. Ein Fahrer wurde dabei verletzt. Die Brücke ist seitdem gesperrt, wie ein Polizeisprecher sagte. Im Norden Schleswig-Holsteins zählte die Polizei 84 Einsätze. Im westlichen Bereich waren es 123. Und im Bereich der Polizei-Leitstelle Süd waren es laut einem Sprecher deutlich mehr als 200 Einsätze.

+++ 19.02.2022:Wetterdienst hebt Warnung vor extremen Orkanböen an Nordsee auf +++

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am frühen Samstagmorgen seine Warnung vor extremen Orkanböen an der Nordsee von bis zu 160 Kilometern pro Stunde aufgehoben. In Büsum (Schleswig-Holstein) an der Nordsee hatte der DWD am Abend eine Böe mit 143,3 Kilometern pro Stunde gemessen.

Auch die Unwetterwarnungen für Nordrhein-Westfalen wurden aufgehoben. Der DWD warnt aber weiterhin vor Wind- und Sturmböen. Im Tagesverlauf soll der Wind weiter abnehmen, berichtete der DWD am Samstagmorgen.

+++ 19.02.2022: Sturmtief “Zeynep”: 520 Einsätze für ostfriesische Feuerwehren +++

Das Sturmtief «Zeynep» hat die ostfriesischen Feuerwehren in Atem gehalten. Bis Samstagmorgen um 6.00 Uhr seien die Feuerwehren zu mehr als 520 Einsätzen im Landkreis Aurich gerufen worden, teilte die Feuerwehr mit. Das sei eine “sicherlich historische Zahl”. Umstürzende Bäume hätten die Oberleitung der Bahn in Norden erheblich beschädigt, ebenso Überland-Telefonleitungen. Dächer mussten gesichert werden, Teile von Garten- und Blockhäusern und mehrere Trampoline wurden von den Straßen geräumt. Ein Baukran habe sich in Richtung zweier Einfamilienhäuser geneigt. Die Familien mussten die Häuser verlassen.

Die Feuerwehr beklagte zudem sogenannte “Einsatzstellentouristik” – trotz der Warnung, sich nicht unnötig im Freien aufzuhalten. Die Bundesstraße 72 habe wegen umgestürzter und stürzender Bäume gesperrt werden müssen, ein Autofahrer habe aber trotzdem durchfahren wollen – um sich Einsätze der Feuerwehren anzusehen. Die Straße wurde für einige Stunden gesperrt.

Teils hätten die Feuerwehren nur zu den Einsatzstellen kommen können, indem sie sich Wege freiräumten und Gefahrenstellen beseitigten oder absicherten. Nach Angaben der Feuerwehr der Insel Norderney kam es auch dort zu einigen Einsätzen, der Hafen der Insel steht demnach unter Wasser.

+++ 19.02.2022: “Es sieht verheerend aus” – 55 Meter großer Baukran stürzt ein

Ein 55 Meter großer Baukran ist während des Sturmtiefs “Zeynep” in Bremen eingestürzt. Der Kran sei dabei in der Nacht auf den Samstag in ein im Rohbau befindliches Bürogebäude gekracht, sagte ein Feuerwehrsprecher. “Es sieht verheerend aus” so der Sprecher. Auch ein gerade vorbeifahrender Laster sei von dem Kran erwischt worden. Der Fahrer sei unverletzt geblieben. Ein weiterer 90 Meter hoher Kran wurde nicht beschädigt. Die Trümmerteile blockieren nun die umliegenden Straßen. Die Beseitigung des Krans werde noch bis zum Anfang der kommenden Woche dauern. Zur Schadenshöhe konnte die Polizei keine Angaben machen.

+++ 19.02.2022: Am Freitag zwei Tote in Deutschland durch Orkantief “Zeynep” +++

Zwei Menschen sind am Freitag in Deutschland durch das Orkantief “Zeynep” ums Leben gekommen. Ein Autofahrer starb nach Angaben der Polizei am Freitagabend bei Altenberge in Nordrhein-Westfalen, als er mit dem Auto gegen einen quer auf der Fahrbahn liegenden Baum prallte. Der eingeklemmte 56-Jährige sei noch am Unfallort gestorben. Zuvor hatte der WDR darüber berichtet.

In der niedersächsischen Gemeinde Wurster Nordseeküste ist ein Mann während des Sturms von einem Dach gestürzt und gestorben. Der 68-Jährige habe in der Nacht auf Samstag versucht, das beschädigte Dach eines Stalls zu reparieren, teilte die Polizei mit. Dabei sei er durch das Dach gebrochen und rund zehn Meter in die Tiefe gestürzt.

Bei einem weiteren tödlichen Unfall in Nordrhein-Westfalen war die Feuerwehr zunächst ebenfalls von einer sturmbedingten Ursache ausgegangen. Ein Mann war mit seinem Wagen in Saerbeck unterwegs gewesen, als sich sein Fahrzeug nach Angaben der Polizei überschlug. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte am Freitagabend, dass sein Auto vermutlich von einer Windböe erfasst worden sei. Das konnte ein Polizeisprecher am frühen Samstagmorgen auf Nachfrage nicht bestätigen.

+++ 19.02.2022: Sturm “Zeynep” bringt extreme Orkanböen – Höchstwert auf dem Brocken +++

Der Sturm “Zeynep” hat Deutschland am Freitagabend extreme Orkanböen gebracht. Die stärkste Böe wurde auf dem Brocken im Harz gemessen mit 145,8 Kilometer pro Stunde, wie eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mitteilte. An der Nordseeküste in Büsum wurde mit 143,3 Kilometer pro Stunde ein ähnlich hoher Wert gemessen. Aber auch in anderen Landesteilen wurden Orkanböen registriert, so auf dem Feldberg im Schwarzwald (137,5), auf dem Großen Arber in Bayern (130,7) und in Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Im Norden sollte der Orkan noch bis zum frühen Morgen anhalten.

+++ 19.02.2022: Sehr schwere Sturmflut erreicht Hamburg +++

Hamburg erlebt eine sehr schwere Sturmflut. Der Wasserstand am Pegel St. Pauli erreichte am Sonnabend gegen 5.30 Uhr 3,75 Meter über dem mittleren Hochwasser. Das sei wahrscheinlich der Scheitelpunkt, sagte ein Sprecher des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Ab 3,5 Metern über dem mittleren Hochwasser spricht man vor einer sehr schweren Sturmflut.

An der schleswig-holsteinischen Nordseeküste lief das Wasser früher in der Nacht und weniger hoch auf. In Dagebüll (Kreis Nordfriesland) und Büsum (Kreis Dithmarschen) gab es mit 2,92 und 2,86 Metern über dem mittleren Hochwasser jeweils eine schwere Sturmflut.

+++ 18.02.2022: Berliner Feuerwehr bereitet sich auf stürmische Nacht vor +++

In der Hauptstadt stellt sich die Feuerwehr auf die zweite heftige Sturmnacht in rascher Folge ein. “Wir sind in intensiven Vorbereitungen auf die vor uns liegende Nacht”, sagte der Berliner Landesbranddirektor Karsten Homrighausen am Freitagabend in der RBB-Abendschau.

Nur einen Tag nach dem Sturm vom Donnerstag stehen die Berliner Feuerwehrleute damit vor einer neuen Herausforderung, nachdem der einsatzstärkste Tag der vergangenen zehn Jahre hinter ihnen liegt, wie Homrighausen sagte. Insgesamt seien fast 2700 Einsätze am Donnerstag von 0.00 bis 24.00 Uhr bewältigt worden, so der Landesbranddirektor. “Das übertrifft sogar die Lagen, die wir Silvester hier in der Stadt vor der Corona-Pandemie hatten.”

Der Deutsche Wetterdienst rechnete damit, dass der Orkan «Zeynep» mit besonderer Kraft über die Nordhälfte Deutschlands zieht und dabei auch Teile Brandenburgs und Berlins erfasst. Für die Region gilt eine Unwetterwarnung für die Zeit von 20.00 Uhr bis 4.00 Uhr.

+++ 18.02.2022: Baum stürzt auf fahrendes Auto – zwei Verletzte +++

Ein durch das Orkantief “Zeynep” entwurzelter Baum ist in Osthessen auf ein fahrendes Auto gestürzt und hat die Fahrerin leicht und den Beifahrer schwer verletzt. Das teilte das Polizeipräsidium in Fulda am Freitag mit. Demnach waren die 24 Jahre alte Frau und der 26 Jahre alte Mann auf der A7 bei Haunetal-Wehrda unterwegs, als der etwa zehn Meter hohe Nadelbaum auf das Dach des Wagens fiel. Die Verletzten wurden in ein Krankenhaus gebracht. Am Wagen entstand demnach ein Schaden von etwa 10 000 Euro. 

+++ 18.02.2022: Sturm bläst Fahrzeuge in Thüringen von der Straße +++

Sturmböen des Orkantiefs “Zeynep” haben am Freitagabend in Thüringen Fahrzeuge nördlich von Erfurt zum Umkippen gebracht. Auf der Bundesstraße 4 bei Greußen im Kyffhäuserkreis sei ein Auto mit Anhänger regelrecht von der Straße geblasen worden, sagte ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale in Erfurt auf Anfrage. Bei Straußfurt sei ein Transporter vom Wind umgekippt worden. Menschen seien dabei nicht verletzt worden.

In Südwestthüringen entwurzelte der Sturm an verschiedenen Orten Bäume, er riss Äste oder ganze Kronen ab. Teile einer Holzhütte seien durch die Luft geflogen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet, dass der Sturm erst in der Nacht seine volle Kraft erreicht. Für den Abend und die Nacht warnte der DWD etwa an der Nordsee vor extremen Orkanböen der Stärke 12 mit bis zu 160 Kilometern pro Stunde.

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loc/news.de/dpa