Wie gut sind Fantastic Four und The Life of Chuck wirklich?: Die wichtigsten Kinostarts der Woche
Nach den meist wenig erbaulichen Kinostarts in der Vorwoche sieht es diesmal wieder erfreulicher aus. Der vielleicht beste Superheldenfilm des Jahres ist ab sofort auf der Leinwand zu sehen. Endlich widerfährt den „Fantastic Four“ nach mehreren misslungenen Anläufen cineastische Gerechtigkeit.
Neben der Marvel-Action geht es auf der Leinwand vor allem ans Herz. Die Filmadaption einer Novelle von Horrormeister Stephen King mit Tom Hiddleston in der Hauptrolle berührt ebenso wie eine Knetschnecke, das Schicksal einer Femen-Aktivistin und eine Südtiroler Familiensaga.
Die wichtigsten Filmstarts der Woche:
1 The Life of Chuck
Wer ist eigentlich Chuck? Mitten im Weltuntergang – halb Kalifornien rutscht nach verheerenden Erdbeben ins Meer – tauchen überall Plakatwände auf, die Charles „Chuck“ Krantz für 39 wunderbare Jahre danken. Dabei scheint niemand diesen freundlich lächelnden Buchhaltertypen zu kennen.
Im Wissen, dass es sich bei Mike Flanagans „The Life of Chuck“ um die Kinoadaption einer Novelle von Stephen King handelt, erwartet man durchaus eine übersinnliche Erklärung für die Allgegenwärtigkeit des ominösen Titelhelden. Doch obwohl Flanagans bisheriges Oeuvre aus Horrorfilmen wie „Ouija: Ursprung des Bösen“ oder „Doctor Sleep“ besteht, ist die Erklärung eine ganz andere.
Gemäß dem Filmtitel erfahren wir in drei chronologisch rückwärts sortierten Kapiteln viel über das Leben von Chuck, dessen erwachsene Version Tom Hiddleston in einer mitreißenden Performance verkörpert. Chuck verliert durch einen Unfall früh seine Eltern und wächst bei den Großeltern auf.
Beide vererben dem Jungen ihre Leidenschaft: Die Hobbytänzerin Sarah bringt dem kleinen Chuck die ersten Schritte bei, Opa Albie (eine schöne Altersrolle für Mark „Luke Skywalker“ Hamill) begeistert den Mathemuffel für Zahlensysteme. Wie beides Chucks Leben prägt, das zeigt der Film in brillant ausgespielten Vignetten.
Die Auflösung von Chucks Lebensrätsel mag etwas naiv geraten, und vielleicht legt es Mike Flanagan zu sehr darauf an, unsere Tränendrüse zu stimulieren. Abgesehen davon ist dieser warmherzige, zutiefst humanistische, brillant besetzte und gespielte Film allerbeste Kinounterhaltung. Eine Packung Taschentücher kann nicht schaden. (wun)
2 Memoiren einer Schnecke
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Wenigen Comic-Superhelden wurde im Kino so übel mitgespielt wie den Fantastic Four, eine der beliebtesten Heftserien überhaupt. Gleich dreimal hat Fox eine Leinwandadaption vergeigt, nun darf endlich Marvel selbst ran.
Der Neustart ist tatsächlich um Lichtjahre besser: Das durch kosmische Strahlung zu Superkräften gekommene Quartett tritt gegen einen titanischen Planetenvernichter an, der im Godzillaformat durch New York stapft.
Dabei stehen die F4 vor dem Dilemma, dass sie die Erde retten könnten, wenn sie ihren jüngsten Familienzuwachs opfern, was dem mit Ironie gewürzten und in einem retrofuturistischen Sixties-Setting spielenden Geschehen dramaturgische Fallhöhe verleiht.
Die Besetzung ist prima: Pedro Pascal gibt einen zergrübelten Mr. Fantastic, Vanessa Kirby eine willensstarke Invisible Woman. Und das Ding sieht endlich so aus wie in den Zeichnungen der Marvel-Legende Jack Kirby.
Schade, dass das komplexe Beziehungsgeflecht des Teams in 115 flotten Filmminuten zu kurz kommt. Und dass einer der faszinierendsten Marvel-Helden, der Silver Surfer, abermals ein wenig unter Wert verkauft wird.
Dennoch ist „The Fantastic Four: First Steps“ vielleicht der beste Superheldenfilm, der dieses Jahr im Kino läuft. (wun)
4 Vermiglio
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Es fällt schwer, zu glauben, was Oxana (Albina Korzh) als junge Frau bereits alles erlebt hat. In einem Wald in Belarus wurde sie mit Benzin übergossen und fast angezündet, in einem russischen Gefängnis gefoltert, mit zwei gebrochenen Armen ist sie nach Paris geflohen. Auch die französische Sachbearbeiterin ist skeptisch. „Das hier ist ein Asylgesuch, kein Roman“, sagt sie ihr.
Aber Oxana erzählt die Wahrheit. Als Teenagerin gründete sie mit zwei Mitstreiterinnen in Kiew die Femen-Bewegung, die sich mit nackten Brüsten und Blumenkränzen für Frauenrechte und gegen Despoten in Osteuropa einsetzte.
Mit „Oxana – mein Leben für Freiheit“ von Charlène Favier erscheint der erste Spielfilm über das Leben von Oksana Schatschko. Er zeigt, wie die Künstlerin zur Aktivistin wurde, und erzählt vom letzten Tag ihres Lebens – mit 31 Jahren beging Schatschko in Paris Suizid.
Charlène Faviers Film ist nicht frei von Biopic-Klischees. Aber eine starke Hauptdarstellerin und die außergewöhnliche reale Geschichte, auf der er basiert, machen ihn sehenswert. (iba)
6 Elevated Art – Wer Kunst auf Berge stellt
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