Was die neuen Briefe von Kleist über ihn verraten: „Erwache frühmorgens, ohne mich der Sonne zu freuen“
Es ist der 18. August 1809 in Prag. Für Heinrich von Kleist offenbar kein guter Tag. Er ist hoffnungslos und zweifelt am Sinn seines Schaffens als Autor. „Ich erwache früh Morgens, ohne mich der Sonne zu freuen, durchquäle mich den Tag mit Gedanken, wie die Dinge zu retten seien, und bin müde des Abends von Nichtsthun“, schreibt der berühmte deutsche Dichter in einem Brief, der lange Zeit unentdeckt in einem Nachlass in Österreich verborgen lag. Gemeinsam mit vier weiteren bisher unbekannten Briefen wurde er jetzt an der Freien Universität Berlin (FU) vorgestellt.