Vier Deutsche in Runde drei der WM: Unglaubliches Comeback von Florian Hempel

Florian Hempel war komplett überwältigt. Als der 33 Jahre alte Kölner die größte Darts-Bühne nach seinem denkwürdigen Comeback verlassen hatte, griff er erst einmal zu seinem Handy und klingelte in der Heimat an. „Leck mich en de Täsch“, rief Hempel nach dem WM-Wahnsinn von London am Freitagabend seinen Liebsten im Videobild zu.

Mit unter anderem zwei Zehn-Dartern in Serie hatte der Deutsche einen 0:2-Rückstand gegen Weltklasseprofi Dimitri van den Bergh gedreht. Van den Bergh hatte mehrere Chancen, das Spiel zu beenden, verpasste diese jedoch. Dann kam Hempel zurück. Den Belgier hatte er vor zwei Jahren bereits bei der WM aus dem Turnier geworfen, auch damals als Außenseiter.

„Ich habe schon das eine oder andere Comeback gefeiert. Man darf den Glauben an sich nie verlieren. Von den Emotionen ist es deutlich höher als vor zwei Jahren. Es ist emotional toll“, sagte Hempel, der früher Handball-Torwart war und nun einer der deutschen Elitespieler an der Scheibe ist. Sein WM-Ticket löste er erst auf den letzten Drücker.

Nachdem er beim letzten Mal Probleme bei der Heimreise via Auto hatte, will Hempel diesmal anders nach Köln kommen. Er überlege sich, vom Flughafen Heathrow nach Hause zu fliegen und das Auto über Weihnachten in der britischen Hauptstadt zu lassen. Die dritte Runde beginnt am 27. Dezember.

Dort sind auch drei weitere Deutsche noch dabei. Der letztjährige Halbfinalist Gabriel Clemens hatte am Donnerstag seine Zweitrundenpartie gegen Man Lok Leung (Hongkong) 3:1 gewonnen. Am Freitagabend setzte sich Martin Schindler 3:1 gegen Jermaine Wattimena (Niederlande) durch. Und am Samstagnachmittag siegte Ricardo Pietreczko 3:2 gegen Callan Rydz (England).