Unwetter in Österreich und Slowenien: 3 Tote nach Überschwemmungen! Vermisste nach Wetter-Horror

Ein Tiefdruckgebiet über Italien sorgt für Starkregen in Österreich und dem angrenzenden Slowenien. Die Unwetter haben schwere Schäden angerichtet. Orte wurden überflutet, Verkehrsadern gekappt. Videos in den sozialen Medien zeigen das Ausmaß der Katastrophe. Mindestens drei Menschen kamen bereits ums Leben.

Heftige Unwetter wüten derzeit in Slowenien und Österreich. Durch Überschwemmungen nach schweren Regenfällen kam es zu dramatischen Situationen. In Slowenien wurden am Freitag Eisenbahnschienen und Autobahnen überflutet. Katastrophenschützer mussten Menschen vor den Fluten retten, zum Teil mit Hilfe von Helikoptern. Unter anderem wurde ein psychiatrisches Krankenhaus im nordslowenischen Begunje – nahe der Grenze zu Österreich – evakuiert, weil dort Keller und Erdgeschoss überflutet wurden. Die Patienten wurden in andere Einrichtungen gebracht.

Unwetter in Österreich und Slowenien: Überflutungen, Schlamm- und Gerölllawinen

In Skofja Loka, 20 Kilometer nordwestlich von Ljubljana, wurden viele Gebäude überflutet. Straßen standen unter Wasser und waren unpassierbar. In der gesamten Region Gorenjska (Oberkrain), die im Norden an Österreich grenzt, kam es zu Überschwemmungen und Straßensperren.

Nach Angaben des Autofahrerclubs ÖAMTC waren zahlreiche Grenzübergänge zwischen Österreich und Slowenien wegen Überflutungen und Schlamm- und Gerölllawinen gesperrt – darunter der Loiblpass, wo in der Nacht auf Freitag knapp 200 Liter Regen pro Quadratmeter niedergingen. Als Ausweichroute stand nur der Karawankentunnel zur Verfügung.

Unwetter-Horror durch Starkregen: Murenabgänge und Hochwasser in Österreich

Die starken Niederschläge führten im südlichen Österreich zu Murenabgängen und Hochwasser. In Teilen der Steiermark und Kärntens wurde nach Angaben von Behörden Zivilschutzalarm ausgerufen. In den Gebieten um Eisenkappel und Klagenfurt waren einige Orte Freitagfrüh von der Umgebung abgeschnitten. Neben der Feuerwehr rückte auch das Bundesheer aus, um Sandsäcke zu füllen. Besonders betroffen war der Bezirk Völkermarkt in Kärnten. Die Behörden riefen dort die Menschen auf, nur unbedingt notwendige Fahrten mit ihren Autos zu erledigen. In St. Paul im Kärntner Lavanttal wurden die Bürger aufgerufen, nicht in Keller zu gehen, sich in oberen Stockwerken aufzuhalten und Brücken zu meiden.

Kroatien nach Unwetter-Horror im Nachbarland Slowenien bereits in Alarmbereitschaft

Sloweniens Nachbarland Kroatien versetzte seine Einsatzkräfte wegen befürchteter Ausweitung der Überschwemmungen in Alarmbereitschaft. Im Norden des Landes stiegen die Wasserstände der Flüsse stark an.

Keine Entwarnung! Weitere große Regenmengen von bis zu 60 Liter pro Quadratmeter drohen

Entspannung war vorerst nicht in Sicht. Österreichs staatliche Wetteranstalt Geosphere Austria warnte davor, dass das Tiefdruckgebiet über Italien in der Nacht und am Samstag weitere große Regenmengen von bis zu 60 Liter pro Quadratmeter bringen werde. “Besonders im Süden Österreichs sind daher weitere Überschwemmungen und Muren zu erwarten, da die Böden durch den Regen der letzten Zeit schon gesättigt sind”, sagte Geosphere-Meteorologe Hannes Rieder.

Videos im Netz zeigen Wetter-Horror in Slowenien und Österreich – 3 Tote durch Unwetter

Auf Videos in den sozialen Medien ist das Ausmaß der Unwetter-Katastrophe deutlich zu sehen. Die Aufnahmen zeigen überschwemmte Städte und Dörfer, durch deren Straßen sich die Wassermassen ihren Weg bahnen. In Slowenien sollen mindestens drei Menschen in Folge des Unwetters ums Leben gekommen sein.

Keine Entspannung in Überschwemmungsregion im Süden Österreichs

In den nach heftigen Regenfällen bereits teils überschwemmten Gebieten im Süden Österreichs hat es in der Nacht zu Samstag weiter geschüttet. Die Niederschläge fielen zwar zunächst weniger stark aus als befürchtet, Entspannung gab es am Samstagmorgen von Feuerwehr und Behörden aber nicht: Im südlichsten Bundesland Kärnten und in der Steiermark drohten weitere Überschwemmungen, Campingplätze wurden geräumt. Mehr als 2500 Feuerwehrleute und Dutzende Soldaten waren nach Angaben des Rundfunksenders ORF im Einsatz.

Ein Campingplatz am Gösselsdorfer See und einer am Turnersee waren nach Angaben der Behörden von Hochwasser bedroht. Camper wurden teils in nahe gelegenen Schulgebäuden untergebracht. In der Ortschaft St. Paul im Lavanttal in Kärnten waren am Freitagabend 70 Haushalte evakuiert worden. In einem südlichen Vorort der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee musste ein Rückhaltebecken ausgepumpt werden, weil es drohte überzulaufen. In Lavamünd gerieten völlig durchnässte Hänge ins Rutschen und bedrohten Wohnhäuser. In Leibnitz in der Steiermark wurde ein Seniorenheim vorsorglich geräumt. In einer anderen Ortschaft wurden Menschen mit Booten aus ihren Häusern abgeholt und in Sicherheit gebracht.

Am Samstagmorgen gab es bereits große Staus wegen des Urlauberverkehrs, etwa auf der A11 im Karawankentunnel. Unwetterbedingt war die Ausweichstrecke über den Loiblpass zwischen Klagenfurt und Ljubljana gesperrt und teils auch die slowenische Autobahn A1, eine wichtige Transitroute für viele Kroatien-Urlauber. Nach Angaben des ORF sollte die Strecke zwischen Maribor und Triest noch bis Sonntag teils unterbrochen bleiben.

Alle aktuellen Entwicklungen aus Österreich und Slowenien gibt’s hier im News-Ticker

+++ 05.08.2023: Fünf Niederländer vermisst nach Unwetter in Slowenien +++

Bei den schweren Unwettern in Slowenien werden mindestens fünf Niederländer vermisst. Das teilte das Außenministerium am Samstag dem Radiosender NOS mit. Zuvor war bekannt geworden, dass zwei Niederländer ums Leben gekommen sind. Weitere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt. 400 Niederländer mussten nach schweren Überschwemmungen einen Campingplatz verlassen.

Am Freitag waren zwei niederländische Männer im Alter von 50 und 20 Jahren ums Leben gekommen. Sie kamen aus Gouda und waren nach Medienberichten auf einer Bergwanderung beim Berg Veliki Draski. Über die genauen Umstände des Todes wurde nichts mitgeteilt.

+++ 05.08.2023: Auch Kroatien bereitet sich auf Überschwemmungen vor +++

Nach den verheerenden Überschwemmungen in Slowenien bereitet sich auch das Nachbarland Kroatien auf Hochwasser vor. In Teilen des Landes kam es zu Starkregen. Zudem wurde erwartet, dass der aus Slowenien kommende Fluss Save und dessen Nebenflüsse auf kroatischem Territorium anschwellen, berichtete das kroatische Nachrichtenportal index.hr. Mit dem Höhepunkt dieser Flut sei Samstagabend zu rechnen.

Vereinzelt mussten bereits Menschen gerettet werden. In der Gemeinde Brdovec nahe der Hauptstadt Zagreb wurden Häuser evakuiert, da sie bereits vom Wasser erfasst worden waren. Im Norden des Landes, bei Varazdin und Karlovac, errichteten die Katastrophenschützer vorsichtshalber Dämme aus Sandsäcken. Betroffen ist teilweise auch die Adria-Küste. In Split mussten nach Sturm und Starkregen Fahrzeuge aus überschwemmten Straßen in Sicherheit gebracht und Keller ausgepumpt werden.

+++ 05.08.2023: Drei Tote bei Unwettern in Slowenien +++

Bei schweren Unwettern sind in Slowenien drei Menschen ums Leben gekommen: Zwei niederländische Bergsteiger starben am Freitag im Gebirge bei Kranj vermutlich durch Blitzschlag, wie die Nachrichtenagentur STA unter Berufung auf die Polizei meldete. Ebenfalls am Freitag kam demnach eine Frau in der Stadt Kamnik, 20 Kilometer nördlich von Ljubljana, bei Überschwemmungen ums Leben. Wie die STA weiter berichtete, prüfte die Polizei am Samstag die genauen Todesursachen.

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fka/news.de/dpa