Tödliche Schüsse in Asperg: 18-Jähriger erschossen! Weitere Tatverdächtige dem Haftrichter vorgeführt

Ein beschauliches Städtchen in der Region Stuttgart wird am Karsamstag von einer Gewalttat erschüttert. Es fallen Schüsse, es gibt einen Toten und einen Schwerverletzten. Dann nehmen Spezialkräfte einen Mann fest – ist es der verdächtige Schütze?

Nach den tödlichen Schüssen in Asperg in der Region Stuttgart hat ein Spezialeinsatzkommando der Polizei einen Mann festgenommen. Wie ein Polizeisprecher am vergangenen Sonntag weiter sagte, wurde der Mann am frühen Samstagabend an einem Wohnhaus abgeführt. Gegen den mutmaßlichen Tatverdächtigen wurde ein Haftbefehl wegen Totschlags und versuchten Totschlags ausgestellt, wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Sonntag mitteilten. Er muss in Untersuchungshaft. Nun wurde drei weitere Männer festgenommen.

Schock-Vorfall in Baden-Württemberg: Toter (18) bei Schüssen in Asperg

Es gebe einen Zusammenhang zu der Bluttat vom frühen Samstagmorgen, bei der ein 18-Jähriger getötet und ein weiterer 18-Jähriger schwer verletzt worden waren. Ob der zunächst Festgenommene tatverdächtig ist, wollte der Sprecher mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht sagen. Zuerst hatte die “Bild”-Zeitung über die Festnahme berichtet.

18-Jähriger tot nach Schüssen in Asperg

Am Samstag gaben sich Staatsanwaltschaft und Polizei zugeknöpft und teilten kaum Informationen zu dem Fall mit. Nur so viel: Es fielen kurz vor 1.00 Uhr in der Nacht zum Samstag Schüsse, ein 18-Jähriger starb, ein Gleichaltriger überlebte schwer verletzt. Zahlreiche Menschen alarmierten die Polizei, nachdem die Schüsse durch die Nacht hallten, wie ein Sprecher sagte.

Schüsse in Asperg: Polizei richtet Sonderkommission ein

Details zum Hergang der Tat waren auch am Sonntagmorgen von den Behörden nicht zu erfahren. Die Ermittler erhofften sich aus der Bevölkerung Hinweise auf mögliche Fluchtfahrzeuge. In der Nacht sei umfangreich nach Verdächtigen gefahndet worden, erklärten Staatsanwaltschaft und Polizei in einer knappen Mitteilung am Samstagmorgen. Dabei sei auch ein Polizeihubschrauber eingesetzt worden.

Eine Sonderkommission wurde gegründet, um den Fall möglichst schnell aufzuklären. Die 40 Beamtinnen und Beamten der Soko “Goethe” würden durch das Landeskriminalamt unterstützt.

Immer wieder Schüsse in Baden-Württemberg

Im jüngsten Plochinger Fall hatten die Fahnder den Angaben nach schon am Tattag Erfolg und konnten die Männer festnehmen. Die 22-Jährigen seien dann am Montag in Untersuchungshaft gekommen. Sie sollen mehrfach auf die Gaststätte geschossen haben. Deren 34 Jahre alter Besitzer wurde verletzt. Er konnte das Krankenhaus schnell wieder verlassen.

Erst am 25. Februar war ebenfalls in Plochingen ein anderer Gastwirt angeschossen worden. Der Mann war wohl aber eher ein Zufallsopfer: Der 66-Jährige hatte nach damaligen Angaben nachts mit Gästen das Lokal verlassen, weil Geräusche von zerbrechendem Glas zu hören gewesen waren. Als die Gruppe zwei maskierte Personen vor einem beschädigten Fenster eines Friseurgeschäftes bemerkte, sprach sie die Verdächtigen an. Daraufhin habe einer der beiden Unbekannten geschossen – und den 66-Jährigen getroffen. Dieser erlitt schwere Verletzungen.

Ende Februar war zudem aus einem fahrenden Auto heraus auf eine 21-Jährige in Eislingen/Fils (Landkreis Göppingen) geschossen worden. Sie wurde am Bein verletzt. Mitte März schossen dann Unbekannte in Stuttgart einen 32-Jährigen an. Ebenfalls im vergangenen Monat wurde ein Mann in Hattenhofen (Landkreis Göppingen) angeschossen.

Drei weitere Verdächtige in U-Haft und dem Haftrichter vorgeführt worden

Spezialeinheiten hätten am Montag zwei 17-Jährige sowie einen 27 Jahre alten türkischen Staatsbürger festgenommen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilten. Die Verdächtigen seien am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt worden, sie befänden sich inzwischen in Untersuchungshaft. Auch ihnen werde Totschlag sowie versuchter Totschlag vorgeworfen, teilten die Behörden mit.

Ursache für die Tat ist nach ersten Erkenntnissen der Ermittler ein Streit. Man gehe davon aus, dass ein “lokaler Konflikt untereinander” zu der Tat geführt haben könnte. “Zu den Hintergründen des Konfliktes dauern die Ermittlungen noch an”, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag in Stuttgart.

Der 18-Jähriger, der bei der Tat schwer verletzt wurde, befindet sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft weiter in einem Krankenhaus. Er sei nicht in Lebensgefahr, außerdem ansprechbar und auch vernehmungsfähig, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Dienstag in Stuttgart. Ob er bereits Angaben zu der Tat gemacht hat, konnte der Sprecher nicht sagen.

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sba/news.de/dpa