Literaturfestival Berlin: Erzählen vom Völkermord in Ruanda
Unter den Gewaltexzessen des 20. Jahrhunderts war der ruandische Völkermord der Hutu an den Tutsi ein später Höhepunkt. Was in den drei Monaten zwischen dem 7. April 1994 und Mitte Juli rund eine Million Menschen, schätzungsweise drei Viertel dieser Gruppe, das Leben kostete, lässt sich trotz einer langen, spannungsreichen Vorgeschichte mit Vernunft nicht erklären. In der Mischung aus Blutrausch und geschäftsmäßiger Verrichtung fordert der ruandische Genozid wie kaum ein anderer dazu heraus, die Frage nach dem Bösen zu stellen.