„Ich will alles“: Hildegard Knef zum 100. Geburtstag
Vor 100 Jahren, am 28. Dezember 1925, wurde „die Knef“ in Ulm geboren. Es war sozusagen die allererste private Bühne für den Weltstar Hildegard Knef. Allerdings gab sie nur ein ganz kurzes Gastspiel in ihrer Geburtsstadt. Nach dem frühen Tod des Vaters zog ihre Mutter Frieda mit der sieben Monate alten Hildegard nach Berlin. Und dort begann ein unfassbar spannendes, künstlerisch großartiges und menschlich mitreißendes Leben.
Triumph und Skandal zugleich: Mit dem Film „Die Sünderin“ wurde Hildegard Knef berühmt – und in manchen Kreisen berüchtigt.
Die evangelischen und katholischen Filmbeauftragten traten unter Protest aus der FSK aus, weil diese den Film ab 18 Jahren freigegeben hatte, katholische Bischöfe wetterten von ihren Kanzeln, es gab wütende Proteste vor den Kinos – teilweise wurden die Filmplakate beschmiert.
Sängerin und Schauspielerin Hildegard Knef mit Moderator Thomas Gottschalk, 1988.
„Wenn ich nochmal auf die Welt komme, will ich ein Mann sein. Dann hört diese Fummelei an den Haaren auf“, der Humor der Knef blitzt auch bei diesem Zitat auf – obwohl „Wetten, dass …“-Moderator Thomas Gottschalk vermutlich ähnlich viel für seine Frisur tun musste.
„Für mich soll’s rote Rosen regnen – vielleicht ihr bekanntestes Lied. Jedenfalls erhielt sie zeitlebens viele rote Rosen. Und das Lied hat die Botschaft einer selbstbewussten Frau. Schon damals, als das durchaus selten war.
Selbstermächtigung und der Wunsch nach einem freien Leben: „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ spricht vielen aus dem Herzen und hat Hildegard Knef auch bei nachfolgenden Generationen berühmt gemacht. Der Song wurde von ihr mit der Band „Extrabreit“ eingesungen, das Tempo durchaus tanzbar.
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Hildegard Knef und Inge Meysel (v. links) eröffnen touristische DEFA-Tour auf dem DEFA-Gelände.
Zwei weibliche Ikonen: Hildegard Knef und Inge Meysel eröffneten im August 1991 eine touristische Defa-Tour auf dem Gelände in Potsdam-Babelsberg zur Rettung der Studios – kurz nach dem Mauerfall.