Terrorangst in Deutschland: Erste Volksfeste abgesagt – Ist unser Brauchtum in Gefahr?

  • Gewaltige Zusatzkosten durch verschärfte Sicherheitskonzepte nach Terroranschlägen
  • Viele Volksfeste in ganz Deutschland abgesagt
  • Berlin plantSicherheitsgesetz für Großveranstaltungen

Nach den Anschlägen auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg und die Verdi-Demo in München gelten verschärfte Sicherheitskonzepte. Für Veranstalter und Kommunen bedeutet das Zusatzkosten in fünf- bis sechsstelliger Höhe. Mittlerweile wurden erste Volksfeste und Veranstaltungen abgesagt, weil sie nicht anschlagssicher sind.

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Volksfeste aus Angst vor Terroranschlägen abgesagt

“Wir haben rund 9700 Volksfeste. Jedes ist wichtig und einzigartig für eine Stadt, ein Dorf, eine Region”, erklärte Frank Hakelberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Schaustellerbundes, gegenüber der “Bild“. “Volksfeste sind für Schausteller die Lebensgrundlage. Jede Absage ist bitter. Immer mehr sind existenziell.” Sicherheit sei Aufgabe des Staates. “Es kann nicht sein, dass Schausteller oder Vereine das alleine wuppen müssen”, fordert Hakelberg.

Mehrere Volksfeste und Veranstaltungen in Deutschland wurden bereits gestrichen, weil die Sicherheitsmaßnahmen nicht gestemmt werden können. So wurde unter anderem die traditionelle Frühjahrskirmes in Lage in Nordrhein-Westfallen abgesagt. Wegen “abstrakter Terrorgefahr” wurde das Kirschblütenfest in Marburg in Hessen abgesagt. Auch das Bölschefest in Berlin-Friedrichshagen fällt aus. Doch damit nicht genug: Auch andere Veranstaltungen stehen auf der Kippe. In Berlin-Frohnau überlegt die Freiwillige Feuerwehr, ob das Osterfeuer überhaupt stattfinden kann. In Rheinfelden wurden die City-Flohmärkte aus dem Kalender gestrichen und in Schongau wurde der Bürgersteinflohmarkt am 5. April abgesagt. Und in Dallgow-Döberitz wurde die Walpurgisnacht, in Elmshorn das Pfingstochsenfest gestrichen. 

Berlin plant Sicherheitsgesetz für Großveranstaltungen

Berlin plant sogar ein Sicherheitsgesetz für Großveranstaltungen. Damit sollen Veranstalter verbindliche Vorgaben für die Sicherheit erhalten. “Dieses Gesetz würde zahlreiche Lücken schließen und uns besser gegen sogenannte Überfahrtaten wappnen. Berlin steht als internationale Metropole im Fokus terroristischer Netzwerke und bietet aufgrund unserer freien liberalen Art des Lebens auch Angriffsfläche für Einzeltäter”, sagt Stephan Weh, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei, gegenüber der “Bild”.

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bua/sfx/news.de