Terror-Alarm in Brüssel: Er tötete 2 Menschen! Täter (45) nach Flucht “neutralisiert”
In der belgischen Hauptstadt herrscht Terror-Alarm: Am Montagabend wurden bei einer Schießerei in Brüssel zwei Schweden getötet, der Todesschütze wurde nach stundenlanger Flucht “neutralisiert”. Die Tat könnte einen islamistischen Hintergrund haben.
Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Schweden in Brüssel ist der mutmaßliche Attentäter identifiziert worden. Es solle sich um einen 45-jährigen Mann tunesischer Herkunft handeln, der sich illegal in Belgien aufgehalten habe, sagte Belgiens Premierminister Alexander De Croo am frühen Morgen des 17. Oktober 2023, wenige Stunden nach dem Blutbad. Nach stundenlanger Flucht hieß es am Dienstagmorgen von der Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft: Der mutmaßliche Täter ist “neutralisiert” worden.
Nach Anschlag in Brüssel: Polizei schießt Verdächtigen nieder, 45-Jähriger gestorben
Der von der belgischen Polizei angeschossene Attentäter, der am Montag in Brüssel zwei Schweden getötet haben soll, ist tot. Das teilte das belgische Krisenzentrum auf X, ehemals Twitter, mit.
The Federal Prosecutor’s Office confirmed that the perpetrator of last night’s shooting was identified and has passed away.
— CrisisCenter Belgium (@CrisiscenterBE) October 17, 2023
Der mutmaßliche Islamist war nach stundenlanger Fahndung am Dienstagmorgen von der Polizei niedergeschossen und schwer verletzt festgenommen worden. Auch Brüssels Bürgermeister Philippe Close bestätigte die Festnahme. “Der Täter ist neutralisiert”, sagte er der Nachrichtenagentur Belga, die unter Berufung auf Polizeikreise auch von einem Schusswechsel mit dem mutmaßlichen Islamisten berichtete. Bei dem 45-jährigen Tunesier, einem abgelehnten Asylbewerber, wurde den Angaben zufolge eine Waffe gefunden, die die des Anschlags vom Montagabend sein könne.
Die Ermittler gehen Hinweisen auf ein islamistisches Motiv nach. Der 45-Jährige, der über Nacht auf der Flucht war, ist den Behörden bekannt, und zwar im Zusammenhang mit Menschenhandel, illegalem Aufenthalt und Gefährdung der Staatssicherheit.
Die beiden Schweden starben am Montagabend rund fünf Kilometer entfernt vom Brüsseler Fußballstadion, wo die Nationalmannschaften Belgiens und Schwedens in einem EM-Qualifikationsspiel gegeneinander spielten. Ein drittes Opfer ist inzwischen außer Lebensgefahr.
Terror-Alarm in Brüssel: Zwei Schweden erschossen, Täter nach stundenlanger Flucht festgenommen
Für die belgische Hauptstadt war am Montagabend die höchste Terrorstufe ausgerufen worden. Wegen eines “potenziell terroristischen Motivs” zog die Bundesstaatsanwaltschaft die Ermittlungen an sich. Einige Medien berichteten, dass die Schüsse einen islamistischen Hintergrund haben könnten.
De Croo sagte, weil die Bedrohungslage für Brüssel auf die höchste Stufe hochgestuft worden sei, werde es nun eine verstärkte Polizeipräsenz geben. Auch an einer Reihe von sensiblen Orten, insbesondere an Orten, die mit der schwedischen Gemeinschaft in Verbindung stehen, würden verstärkte Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt. Auch im restlichen Land gebe es verstärkte Kontrollen. De Croo rief alle Menschen in Brüssel zu erhöhter Wachsamkeit auf. Am Nachmittag solle der nationale Sicherheitsrat zusammenkommen.
Tödliche Schüsse in Brüssel: Zwei Menschen tot, Fußball-EM-Qualifikationsspiel abgebrochen
Am frühen Montagabend war laut Nachrichtenagentur Belga ein bewaffneter Mann im Norden der Innenstadt von einem Roller abgestiegen und hatte auf der Straße Schüsse abgegeben. Als mehrere Menschen in einen Hauseingang flohen, soll er sie verfolgt und auf sie geschossen haben. Die Polizei bestätigte diese Angaben zunächst nicht. Ein drittes Opfer, ein Taxifahrer, ist laut Staatsanwaltschaft inzwischen außer Lebensgefahr.
Die beiden schwedischen Opfer starben rund fünf Kilometer entfernt vom Brüsseler Fußballstadion, wo die Nationalmannschaften Belgiens und Schwedens in einem EM-Qualifikationsspiel gegeneinander spielten. Das Spiel wurde abgebrochen. Die Nachricht vom Tod der beiden Schweden verbreitete sich in der Halbzeitpause. Nach Angaben des schwedischen TV-Senders SVT hätten die Spieler der schwedischen Nationalmannschaft daraufhin beschlossen, das Spiel nicht fortzusetzen. Die belgischen Nationalspieler hätten sich dem angeschlossen. Mehrere Tausend Menschen mussten aus Sicherheitsgründen zunächst im Brüsseler Fußballstadion ausharren, bis sie evakuiert werden konnten.
Tödliche Schüsse in Brüssel: Attentäter war Polizei bekannt
Der mutmaßlicher Brüsseler Attentäter, der zwei Schweden erschossen haben soll, ist den Behörden bekannt. Die Ermittlungen dauerten an, aber man könne bereits jetzt sagen, dass es sich um einen 45-jährigen Tunesier handele, der im November 2019 in Belgien Asyl beantragt habe, sagte Justizminister Vincent van Quickenborne er am frühen Dienstagmorgen. Er sei der Polizei im Zusammenhang mit Menschenhandel, illegalem Aufenthalt und Gefährdung der Staatssicherheit aufgefallen.
Im Juli 2016 wurden von einer ausländischen Polizeibehörde unbestätigte Informationen übermittelt, wonach der Mann ein islamistisches Profil habe und in ein Konfliktgebiet in den Dschihad ziehen wolle, wie van Quickenborne sagte. Solche Informationen gebe es zuhauf. Sie sei ohne Ergebnis überprüft worden. “Darüber hinaus gab es, soweit unseren Diensten bekannt, keine konkreten Hinweise auf eine Radikalisierung.”
Die Staatssekretärin für Asyl und Migration, Nicole de Moor, sagte, der mutmaßliche Täter tunesischer Abstammung habe im November 2019 Asyl beantragt. “Er erhielt im Oktober 2020 einen negativen Bescheid und verschwand kurz darauf vom Radar.” Im Februar 2021 sei er offiziell aus dem Nationalregister gestrichen worden. Er habe sich nie in einem staatlichen Aufnahmezentrum in aufgehalten. Da er aus dem Nationalregister gestrichen wurde, konnte sein Aufenthaltsort nicht ermittelt werden, um seine Rückkehr zu organisieren, sagte sie.
Eine Hausdurchsuchung durch Spezialeinheiten im Brüsseler Stadtteil Schaerbeek blieb am Dienstag nach Angaben des Bundesanwalts Frédèric Van Leeuw zunächst ohne Erfolg. “An der angegebenen Adresse wurde niemand angetroffen”, sagte er. Aus Sicherheitsgründen sei das gesamte Gebäude mit rund 20 Wohnungen von der Polizei durchsucht worden. Weitere Ermittlungen seien im Gange.
Brüssels traurige Amok-Vergangenheit: Mehr als 30 Tote bei IS-Terror-Anschlägen von 2016
Es ist nicht das erste Mal, dass in Brüssel Menschen Opfer eines Anschlags werden. Erst vor rund vier Wochen endete der Prozess zu den Brüsseler Terroranschlägen von 2016. Drei Selbstmordattentäter der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) hatten damals Bomben am Brüsseler Flughafen Zaventem sowie in einer U-Bahn-Station im Herzen der belgischen Hauptstadt gezündet. Sie töteten über 30 Menschen, 340 wurden verletzt. Für Fassungslosigkeit bei den Hinterbliebenen sorgten damals auch Medienberichte, wonach mehrere der Angeklagten vor den Anschlägen von den belgischen Sicherheitsbehörden überwacht worden waren – und später dennoch ihre Bluttaten verüben konnten.
Schwedische Staatsangehörigkeit mögliche Motivation für tödliche Schießerei
In sozialen Netzwerken wurde nach Angaben der Bundesanwaltschaft ein Beitrag einer Person geteilt, die sich als der Angreifer ausgegeben habe und behauptet habe, von der Terrororganisation Islamischer Staat inspiriert zu sein. Zudem wird im Internet ein Video geteilt, das die Tat zeigen soll.
Die Nachrichtenagentur Belga zitierte einen Sprecher der Bundesstaatsanwaltschaft, wonach auch die schwedische Staatsangehörigkeit der Opfer eine Motivation für die Tat sein könnte. In diesem Jahr hatten Menschen in Schweden und später auch in Dänemark mehrmals Koran-Exemplare verbrannt und damit wütende Reaktionen unter Muslimen ausgelöst. Für die skandinavischen Länder hatte all das diplomatischen Ärger nach sich gezogen.
Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson rief seine Landsleute in Belgien zur Vorsicht und Wachsamkeit auf. De Croo drückte Kristersson sein aufrichtiges Beileid aus: “Als enge Partner ist der Kampf gegen den Terrorismus ein gemeinsamer Kampf.” Der Sprecher der Bundesstaatsanwaltschaft stellte allerdings klar, dass es bislang keine Verbindung zwischen dem Anschlag und dem israelisch-palästinensischen Konflikt gebe.
My deepest condolences to the relatives of this cowardly attack in Brussels.
I am closely following the situation, together with the Ministers of Justice and Home Affairs from @CrisiscenterBE
We are monitoring the situation and ask the people of Brussels to be vigilant.
— Alexander De Croo ???????????????? (@alexanderdecroo) October 16, 2023
Nach tödlichen Schüssen: Schwedisches Team hat Brüssel verlassen
Die schwedische Fußball-Nationalmannschaft hat nach den tödlichen Schüssen in Brüssel am Montagabend die belgische Hauptstadt bereits verlassen. Wie das schwedische Fernsehen SVT berichtete, wurde das Team von Trainer Janne Andersson in der Nacht per Charterflieger ausgeflogen. Die schwedischen Fußball-Fans wurden in der Nacht zu ihren Hotels eskortiert. Ihnen wurde nahegelegt, keine schwedischen Flaggen in der Öffentlichkeit zu zeigen. Gleichzeitig erhielten sie das Angebot, bei ihrer Rückreise zum Flughafen eskortiert zu werden.
Am Montagabend waren in Brüssel zwei Schweden von einem noch unbekannten Täter erschossen sowie eine weitere Person verwundet worden. Das EM-Qualifikationsspiel zwischen Belgien und Schweden im König-Baudouin-Stadion wurde nach Rücksprache mit beiden Teams und den Sicherheitsbehörden beim Stand von 1:1 nach der ersten Halbzeit abgebrochen. Der Tatort liegt nur rund fünf Kilometer vom früheren Heysel-Stadion entfernt. Mehrere Tausend Menschen mussten aus Sicherheitsgründen zunächst im Brüsseler Fußballstadion ausharren, bis sie evakuiert werden konnten.
Von der Leyen: “Feiger Anschlag”
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach von einem “feigen Anschlag” und drückte den Menschen in Schweden ihr Beileid aus. Der belgische EU-Ratspräsident Charles Michel schrieb auf X: “Das Herz Europas wird von Gewalt getroffen. Mein Mitgefühl gilt den Familien der Opfer des tödlichen Anschlags im Zentrum von Brüssel.” Der belgische Königspalast zeigte sich “schockiert” und drückte seine “Unterstützung für die Sicherheitskräfte aus, die alles tun, um den Urheber der Taten zu fassen”, hieß es auf X.
Je suis de tout cœur ce soir avec les familles des deux victimes de l’abject attentat qui a eu lieu à Bruxelles.
Mon soutien absolu aux forces de forces de police belges, pour appréhender rapidement le suspect.
Nous sommes unis contre la terreur.
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) October 16, 2023
Le cœur de l’Europe est frappé par la violence.
Je suis de tout coeur avec les familles des victimes de l’attaque meurtrière survenue dans le centre de Bruxelles.
Mon soutien aux autorités et services de sécurité belges qui suivent la situation.
— Charles Michel (@CharlesMichel) October 16, 2023
Nous sommes choqués par la fusillade qui a frappé notre capitale ce soir. Nos pensées vont d’abord aux victimes, à leurs familles et à leurs proches. Nous exprimons notre soutien aux forces de sécurité qui mettent tout en œuvre pour interpeller l’auteur de ces faits.
— Belgian Royal Palace (@MonarchieBe) October 16, 2023
Der Rat der Muslime in Belgien verurteilte das Attentat. Er forderte die Behörden “zu größter Entschlossenheit auf, um unsere nationale Gemeinschaft zu schützen und so schnell wie möglich Licht ins Dunkel zu bringen”.
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loc/news.de/dpa