Tankbetrug und Steuerhinterziehung: Tanken mit Speiseöl, Tanken ohne Bezahlen! DIESE Strafen drohen Autofahrern

Die Spritpreise an deutschen Tankstellen explodieren: Kuriose Tipps im Netz sollen zwar bares Geld sparen, rufen jedoch zu Straftaten auf. Welche Strafen Ihnen beim Tanken mit Speiseöl aus dem Supermarkt und beim Tanken ohne Bezahlen droht, lesen Sie hier.

Nicht jeder Tipp, um beim Tanken Geld zu sparen, lohnt sich wirklich. Einige sind sogar strafbar. Bild: AdobeStock / michael spring

Die Spritpreise explodieren: An den meisten Tankstellen in Deutschland müssen Autofahrer:innen pro Liter Benzin oder Diesel mehr als 2,20 Euro blechen. Tendenz steigend. Im Netz kursieren mittlerweile zahlreiche Tipps, wie man beim Tanken sparen kann. Doch nicht alle sind legal. Wir verraten Ihnen, welche Strafen drohen.

Billiger Tanken mit Speiseöl? Zoll warnt Diesefahrer:innen vor Steuerhinterziehung

Auf TikTok häufen sich Videos von Personen, die Speiseöl (Sonnenblumenöl oder Rapsöl) aus dem Supermarkt statt Diesel in ihren Tank kippen. Das klingt zwar verlockend, aber strafrechtlich ist es verboten. Seit 2008 wird der Kraftstoff Pflanzenöl (Pöl) nämlich besteuert. Wie Diesel wird auch bei Pflanzenöl die Energiesteuer fällig. Wer mit Speiseöl aus dem Supermarkt tankt, zahlt diese Steuer jedoch nicht und begeht somit Steuerhinterziehung. Das gleiche ist übrigens der Fall, wenn man seinen Tank mit steuerbegünstigtem Heizöl füllt. Im schlimmsten Fall droht dann eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine saftige Geldstrafe, warnt dieGeneralzolldirektion.

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Fahren mit Pflanzenöl nicht sinnvoll: ADAC Moto warnt vor Motorschäden

In den Kommentarspalten auf TikTok machen Nutzer:innen aber noch auf ein weiteres Problem aufmerksam. “Dieser Moment wenn du Geld sparen willst und ein Motorschaden 2.000€ kostet”, heißt es in einem Kommentar. Und Tatsache: Zwar können alte Dieselmotoren mit Verteilereinspritzpumpen zeitweise mit Pflanzenöl laufen, jedoch seien Einspritzpumpe und Einspritzdüsen moderner Dieselautos nicht für zähflüssiges Pflanzenöl ausgelegt, warnt der ADAC. Wer mit Speiseöl fährt, schadet mittelfristig dem Motor und dem Kraftstoffsystem. Ob es das wirklich wert ist?

“Tanken und einfach wegfahren!” 5 Jahre Freiheitsentzug bei Tankbetrug oder Tankdiebstahl

Auch ein weiterer Trick, um billiger zu tanken, sorgt in den sozialen Netzwerken für Diskussionen. “Leute ich hab einen Trick wie ihr viel billiger Tanken könnt!! Schritt 1: normal zur Tankstelle deiner Wahl hinfahren und Auto komplett voll tanken. Schritt 2: einfach wegfahren”, heißt es in einem Tweet. Doch auch darauf sollten Autofahrer:innen besser verzichten. Bei Tankbetrug handelt es sich um eine Straftat, die ebenfalls mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe geahndet wird.

Jedoch liegt ein Tankbetrug nur dann vor, wenn die Tankstelle bereits mit dem Vorsatz befahren wird, ohne zu bezahlen nach dem Tanken wegzufahren. Fällt jemand diesen Entschluss jedoch erst an der Zapfsäule, liegt entweder Diebstahl oder Unterschlagung vor. Bei Tankdiebstahl drohen die selben Strafen wie beim Tankbetrug. Bei der Unterschlagung beträgt das maximale Strafmaß nur drei Jahre Freiheitsentzug oder eine Geldstrafe. Wer einfach nur vergisst, nach dem Tanken zu bezahlen, begeht zwar keine Straftat, eine Anzeige kann es dennoch geben.

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bua/fka/news.de/dpa