Staatsoper für alle: Musiktheater-Happening unter freiem Himmel

Die „Staatsoper für alle“ hat in Berlin zahlreiche Menschen auf den Bebelplatz neben der Staatsoper Unter den Linden gelockt. Typisch Berliner Mischung: Die Rhythmen und das Wummern der Bässe von der Raver-Party rund ums Brandenburger Tor wehten herüber zum Klassikspektakel, bei ausgelassener Stimmung, Sonnenuntergang und Temperaturen um die 30 Grad. Aus dem Opernhaus wurde Giuseppe Verdis „Don Carlo“ in einer Inszenierung von Philipp Himmelmann live auf eine Leinwand übertragen, der Besuch war kostenlos.

Während Kultursenator Joe Chialo sich zu Beginn der Techno-Parade über „Rave the Planet“ begeistert zeigte und auf dem Paradewagen der Veranstalter tanzte, begrüßte Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner die Opernfans vor Beginn der Aufführung. „Die DNA von Berlin ist die Kultur, da spürt man die Begeisterung“, sagte der CDU-Politiker. „Die „Staatsoper für alle“ ist einfach großartig bei dieser Atmosphäre.“

Bei der Verdi-Opernversion des Schiller-Stoffs um vergebliche Liebe zwischen politischen Intrigen und Inquisition dirigierte Daniele Rustioni, zu den Gästen zählte auch Filmprominenz wie Hannah Herzsprung, Florian David Fitz und Didi Hallervorden.

Für den heutigen Sonntagabend ist ein Open-Air-Konzert der Staatskapelle geplant. Auf dem Programm sthen Wagners „Rienzi“-Ouvertüre und Anton Bruckners siebte Sinfonie unter Leitung von Zubin Mehta. Dem 87-Jährigen wie allen Mitwirkenden und Gästen ist zu wünschen, dass die Hitze sich bis zum Abend ein wenig abschwächt. (dpa/Tsp)