Sehnsucht und Provokation: Das finnische Dirigentenwunder Tarmo Peltokoski in Berlin

Zwei Überflieger begegnen sich auf der Bühne der Philharmonie. Mehr wie ein Abiturient als wie ein Dirigentenwunder wirkt der zierliche, tiefsinnig durch seine Brillengläser blickende Tarmo Peltokoski. Doch am Pult des Deutschen Symphonie-Orchesters scheint er ins Riesenhafte zu wachsen, fasziniert mit einer minutiös der Musik angepassten Körpersprache, die sowohl das Orchester in behutsamster Taktgebung freilassen als es mit ausladender Gestik zu ausdrucksvoller Brillanz anfeuern kann. Da springt er zu harten Trommelschlägen in Prokofjews 2. Klavierkonzert auch schon mal rhythmisch in die Höhe, betont optisch, was akustisch wahrgenommen werden soll. Die Musik wird so überaus plastisch erlebbar.