Sebastian Vettels Einsatz für LGBT-Rechte ist vorbildhaft
Der Rennfahrer Sebastian Vettel hat erneut Rückgrat bewiesen: Nachdem er vor dem Großen Preis von Ungarn Anfang August die queerfeindliche Politik des Gastgeberlandes kritisiert hatte, sagte er nun gegenüber dem Sender BBC: „Ich denke, es gibt Themen, da kann man sich nicht wegducken oder sagen: Das gehört hier nicht hin.“ Und er ergänzte: „Manche Themen sind so groß, dass sie buchstäblich überall hin gehören, und jeder muss sich dessen bewusst sein.“
Ein „großes Thema“ sind LGBT-Rechte in jedem Fall, denn gerade in europäischen Ländern wie Ungarn oder Polen stehen sie massiv unter Beschuss. So kündigte das ungarische Parlament etwa eine Gesetzesänderung zur Einschränkung von Informationen über Homosexualität und Transgeschlechtlichkeit an. In Polen werden Pride-Paraden regelmäßig attackiert und seit 2019 gibt es sogenannte „LGBT-freie Zonen“.
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Insofern ist es umso wichtiger, dass prominente Persönlichkeiten wie Vettel oder auch Lewis Hamilton ihre Plattform nutzen, um auf die Situation in diesen Ländern aufmerksam zu machen und der queeren Community zu signalisieren, dass sie hinter ihr stehen.
Nationalelf könnte sich eine Scheibe abschneiden
Besonders bemerkenswert ist, dass Vettel sich nicht von der Verwarnung für seine Aktion verunsichern ließ, sondern diese öffentlich verteidigte: „Sprechen wir über Politik, wenn wir über Menschenrechte reden? Ich denke nicht“, sagte Vettel wenig später und stellte sich damit auch indirekt gegen die gängige Behauptung, dass Sport möglichst unpolitisch bleiben müsse und Sportler*innen folglich nicht für Menschenrechte eintreten könnten.
Vor allem in Zeiten, in denen Manuel Neuer seine Regenbogenbinde wieder zu Hause lässt und die Fußball-Nationalmannschaft sich auf die WM in Katar vorbereitet, ist diese Aktion ermutigend. Denn auch in Katar werden queere Personen kriminalisiert und in ihren Menschenrechten verletzt. Es wäre wünschenswert, dass sich die Nationalelf eine Scheibe von Vettels Mentalität abschneidet. Der reagierte nämlich bestmöglich auf die Drohung, ihn nach seiner Aktion beim Großen Preis von Ungarn zu disqualifizieren und stellte klar: „Ich würde es wieder tun.“