Champions League: Kompanys „Dampfwalze“: Bayern jetzt auch noch Abwehrmonster

Beim Einmarsch in den Bankettsaal des feudalen Teamhotels wurden die Bayern-Spieler von den stehend applaudierenden Edelfans gefeiert, als wären sie schon die neuen Champions von Europa. „Wow! Wahnsinn! Was haben wir für einen Fight erlebt“, lauteten die ersten Worte, die Bayern-Chef Jan-Christian Dreesen in der Pariser Nacht an die „liebe Mannschaft“ und ihren Baumeister, den „lieben Vincent“ Kompany richtete.
Dieses hochintensive und mitreißende 2:1 (2:0) beim Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain mit dem emotional Achterbahn fahrenden Hauptdarsteller Luis Díaz überstrahlte alle 15 vorangegangenen Saisonsiege des makellosen Rekordmeisters. „Es hat sich nicht nach einem Spiel in der Ligaphase angefühlt. Es hat sich angefühlt wie ein Semifinale. Oder ein Finale“, sagte Dreesen.
Kompany: Arbeit und Emotionen
Die größte Erkenntnis an diesem großen Abend im Parc des Princes war diese: Die in den ersten 45 Minuten bei Elf gegen Elf fußballerisch dominierenden Münchner mit dem Doppel-Torschützen Díaz zeigten nach der Roten Karte für den ungestümen Kolumbianer in Unterzahl eine ganz neue und für alle Titelkonkurrenten bedrohliche Facette: Sie können auch sogenannte Abwehrmonster sein.
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Diese Antwort muss warten nach einem Vorrundenspiel, das besonders für Neuzugang Luis Díaz mit extremen Emotionen verbunden war. Erst glänzte der Flügelstürmer mit seinem ersten Doppelpack im Bayern-Trikot. Dann stand der 28-Jährige nach seiner im Einsatz übertriebenen und dazu unklugen Grätsche gegen Gegenspieler Achraf Hakimi als Rotsünder im Rampenlicht.
Diaz’ folgenschwere Grätsche gegen Hakimi
Der Ex-Dortmunder Hakimi verletzte sich bei der Aktion schwer, vergoss an seinem 27. Geburtstag Tränen auf dem Platz. An Krücken und mit einem orthopädischen Schuh humpelte er später durch die Stadion-Katakomben.
Es war eine Szene, die an den schweren Sportunfall von Jamal Musiala bei der Club-WM erinnerte, als die Bayern vor vier Monaten bei der Club-WM in den USA eben gegen Paris im Viertelfinale letztmals verloren. „Er hat es nicht extra gemacht“, verteidigte Kompany seinen Spieler. Der Bayern-Coach äußerte den wohl vergeblichen Wunsch, „dass Hakimi schnell wieder spielen kann, für PSG, für Marokko“.
Luis Díaz wird erst einmal gesperrt werden und wohl nicht nur die nächste große Champions-League-Prüfung in drei Wochen beim ebenfalls mit vier Siegen gestarteten Premier-League-Primus FC Arsenal verpassen. In Paris aber war der Matchwinner mit dem Platzverweis-Makel erstmal erleichtert. „Er hat als Erster in der Kabine gestanden und jeden Spieler abgeklatscht“, verriet Eberl: „Er weiß, dass er der Mannschaft dankbar ist. Aber andererseits ist die Mannschaft auch ihm dankbar, dass er die zwei Tore geschossen hat.“
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