Niklas Süle wechselt zu Borussia Dortmund
Das ging dann doch schnell. Kurz nach den gescheiterten Verhandlungen mit dem FC Bayern München hat Niklas Süle einen neuen Verein gefunden. Er wechselt im Sommer zu Borussia Dortmund.
Dort unterschrieb der Fußball-Nationalspieler einen Vierjahresvertrag. „Niklas hat uns in den persönlichen Gesprächen gezeigt, dass er große Lust auf Borussia Dortmund hat. Er verfügt über viel Erfahrung, Ruhe im Aufbauspiel und über die nötige Physis, um ab dem Sommer gemeinsam mit uns den nächsten Schritt zu gehen“, erklärte BVB-Sportdirektor Michel Zorc.
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Süle hat sich „bereits vor einigen Wochen“ zu dem Schritt entschieden, künftig für den BVB zu spielen. Dies sagte der 26-Jährige der „Bild“-Zeitung. „Ich habe von der ersten Kontaktaufnahme an sofort gespürt, dass die Verantwortlichen des Vereins ganz große Lust darauf haben, mit mir zu arbeiten. Hans Joachim Watzke, Michael Zorc, Sebastian Kehl und Marco Rose haben mir beeindruckend vermittelt, welche Rolle ich beim BVB einnehmen kann“, schilderte Süle. Er habe das Gefühl gehabt, „als Mensch und als Fußballer gewollt zu werden“.
Nur wenige Tage nach den fehlgeschlagenen Verhandlungen mit den Bayern über die Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrages ist die Entscheidung gefallen. Damit wandelt Süle auf den Spuren solcher Stars wie Mats Hummels und Mario Götze, die ebenfalls aus München nach Dortmund gewechselt waren. Einen nahen Vollzug hatte Süles Berater Volker Struth noch am Sonntag im Sport1-„Doppelpass“ angekündigt, dabei den neuen Verein aber noch offen gelassen: „Niklas hat vor kurzer Zeit eine Entscheidung getroffen und ich würde mich wundern, wenn er diese Entscheidung noch mal umwirft.“
Süle, dessen Abgang vom Rekordmeister seit einiger Zeit feststand, war im Sommer 2017 von der TSG Hoffenheim für rund 20 Millionen Euro zu den Münchnern gewechselt. Mit den Bayern wurde er in jeder Saison Meister, dazu zweimal DFB-Pokalsieger und einmal Champions-League-Gewinner. Der gebürtige Frankfurter und die Münchner hatten sich dem Vernehmen nach vor allem aus wirtschaftlichen Gründen nicht auf eine Verlängerung des Vertrages einigen können.
Süle fehlte bei Bayern die Wertschätzung
Dieser Darstellung widersprach Struth. Nach seiner Einschätzung hat dem Innenverteidiger in München die Anerkennung gefehlt. Süle habe das Gefühl gehabt, „nicht genügend wertgeschätzt zu werden“, sagte Struth. Die Entscheidung, den deutschen Rekordmeister im Sommer zu verlassen, habe „überhaupt nichts mit monetären Dingen zu tun“ gehabt. „Er möchte mal was anderes machen“, sagte Struth.
In Dortmund wird Süle dagegen nicht nur mit offenen Armen empfangen – ein erfahrener Verteidiger wie er wird dort auch dringend gebraucht. Schließlich leidet das Team von Trainer Marco Rose seit Monaten an einer chronischen Abwehrschwäche. Nach 21 Spielen hat der BVB bereits 36 Gegentore kassiert, mehr als der FC Augsburg, der in der Bundesligatabelle aktuell auf dem Relegationsplatz liegt.
Wie dringend der Handlungsbedarf in der BVB-Defensive ist, war noch am Sonntag bei der deprimierenden 2:5 (1:3)-Niederlage gegen Verfolger Bayer Leverkusen offenkundig geworden. Ein erfahrener Spieler wie Süle, der sich bereits mehrfach auf höchstem Niveau bewiesen hat, käme dem BVB deshalb gerade recht.
In seiner bisherigen Laufbahn hat Süle insgesamt 213 Bundesligaspiele bestritten, 32 Champions-League-Partien sowie 37 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft. In der aktuellen Saison ist er beim FC Bayern der Abwehrspieler mit den meisten Bundesliga-Einsätzen (19). (dpa)