Radiohead in Berlin: Regen, Terror und das Bedürfnis, endlich mal in Ruhe gelassen zu werden
Man könnte auf den Gedanken kommen, dass ganz Berlin, naja, sagen wir: das ganz popkulturelle Berlin, gerade von nichts anderem spricht als von der britischen Band Radiohead. Gleich vier Abende spielen Radiohead diese Woche in der Uber Arena, und wer die Band 2016 beim Lollapalooza Festival im Treptower Park gesehen hat, ihrem letzten Auftritt hier in der Stadt, begleitet von einem herrlichen spätsommerlichen Sonennuntergang, ahnt: Es kann eigentlich nur großartig werden, egal an welchem der vier Abende.
Und wer, wie ich, die Band schon ein bisschen länger begleitet, erinnert sich sicherlich noch an einen anderen denkwürdigen und wegen der Umstände alles andere als großartigen Radiohead-Auftritt: den am 11. September 2001 in der Wuhlheide, als ein paar Stunden zuvor die Türme des World Trade Centers und fast 3000 Menschen einem Terrorangriff zum Opfer fielen und die Welt eine andere wurde.
Merkwürdig war allein, dass Radiohead das Konzert nicht abgesagt hatten, wie auch andere Bands nicht zuletzt aus den USA in den darauf folgenden Tagen, etwa Shellac; dass überhaupt alles wie immer bei einem Konzert dieser Größenordnung zuging, vom Gedrängel an den Eingängen und den Bierständen bis hin zu den Staus vor der Wuhlheide. Weniger merkwürdig und passend zum Eindruck der schauerlichen Bilder, die sicher viele Leute in der Wuhlheide im Kopf hatten, war der Regen, der unablässig fiel.