Protest gegen ausgestellte Folterszenen
Gegen ein bei der Berlin Biennale installiertes Kunstwerk mit den bekannten Fotos von Folterszenen aus dem Gefängnis Abu Ghraib im Irak gibt es Proteste. Der französische Künstler Jean-Jacques Lebel hat in den Rieckhallen des Museums Hamburger Bahnhof aus den von US-Soldaten aufgenommenen Fotos von Erniedrigungen und Folterungen an irakischen Gefangenen ein Labyrinth des Schreckens gebaut mit großformatigen Ausschnitten, die als leinwandgroße Ausdrucke an Wänden und im Raum hängen. Vor dem Betreten des abgetrennten und von außen nicht einsehbaren Raumes werden Besucherinnen und Besucher auf die grausamen Darstellungen hingewiesen.
Offener Brief gegen ein Werk von Jean-Jacques Lebel
Gegen die Arbeit wandte sich die nach Beginn der Biennale ausgeschiedene Mitkuratorin Rijin Sahakian in einem von 15 Künstlerinnen und Künstler mitgezeichneten offenen Brief. Darin heißt es unter anderem, die Biennale habe mit der Ausstellung der Arbeit „Fotos von unrechtmäßig inhaftierten und brutal behandelten irakischen Körpern“ unter der US-Besatzung verwendet. Diese würden zu kommerziellen Zwecken benutzt ohne Zustimmung der Opfer und ohne Mitwirkung der an der Biennale teilnehmenden irakischen Künstler. Deren Werke seien ohne ihr Wissen neben der umstrittenen Arbeit installiert worden.
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Von Seiten der Biennale wurde am Mittwoch darauf hingewiesen, dass den beiden irakischen Künstlern andere Orte für ihre Arbeiten angeboten worden seien. Eine Arbeit sei bereits umgehängt worden, bei dem zweiten Werk gebe es noch Gespräche mit dem Künstler. Kurator Kader Attia bereite eine Stellungnahme für die Biennale vor. (dpa)