Dennis Schröder, Franz Wagner und Co.: Das erwartet die deutschen Basketballer in der neuen NBA-Saison

In der Nacht zu Mittwoch (1.30 Uhr, MEZ) startet die NBA nach vier Monaten Sommerpause in die neue Saison. Den Auftakt macht Meister Denver Nuggets mit Nikola Jokic gegen die Los Angeles Lakers um LeBron James. Wie in der vergangenen Spielzeit sind sechs deutsche Profis in der besten Basketballliga der Welt am Start, vier davon holten vor anderthalb Monaten in Asien mit dem DBB-Team den WM-Titel.


Dennis Schröder (Toronto Raptors)

Dennis Schröder wechselte im Sommer von den Los Angeles Lakers nach Kanada.
Dennis Schröder wechselte im Sommer von den Los Angeles Lakers nach Kanada.
© IMAGO/Melissa Tamez

Der Kapitän der deutschen Basketballer hat das neue Abenteuer in Toronto mit dem Rückenwind einer überragenden WM samt MVP-Titel begonnen. Nachdem Schröder in den vergangenen Spielzeiten in Boston, Houston und bei den Lakers eher Nebenrollen einnahm, ist er bei den Raptors, die ihn mit einem Zweijahresvertrag über 26 Millionen Dollar ausgestattet haben, in der Starting Five eingeplant. In jungen Jahren hat er bei den Atlanta Hawks bewiesen, dass er mit seiner Geschwindigkeit, der Athletik und der guten Defense einer der besseren Point Guards in der Liga sein kann.

Die WM hat gerade erst eindrucksvoll gezeigt, dass er auch als Anführer extrem gereift ist. Das junge Team der Raptors kann diese Führungsqualitäten definitiv gebrauchen. Als Team dürfte Toronto keine allzu große Rolle spielen, doch Schröder könnte seiner NBA-Karriere wieder neuen Schwung geben.


Franz und Moritz Wagner (Orlando Magic)

Franz Wagner gilt als einer der talentiertesten jungen Spieler der NBA.
Franz Wagner gilt als einer der talentiertesten jungen Spieler der NBA.
© REUTERS/Ken Blaze

Die Wagner-Brüder haben nach der WM kaum eine Gelegenheit ausgelassen, um zu zeigen, wer im Sommer bei der WM abgeräumt hat. „World Champions of what?“, war gerade erst in schwarz-rot-goldener Schrift auf ihren T-Shirts zu lesen. Die WM hat in den USA auch dem Letzten vergegenwärtigt, wie gut Franz Wagner schon ist – und noch werden kann.

Bei einer Umfrage unter 25 NBA-Managern wurde der 22 Jahre alte Berliner als Kandidat Nummer eins für eine „Breakout-Season“ genannt. Wagner wird also der nächste große Leistungssprung zugetraut. Ob dieser „Fraanz“, wie sie ihn in den USA nur nennen, schon in der kommenden Saison zum Allstar machen wird, ist fraglich. Schließlich spielt hier auch der Teamerfolg eine große Rolle und die Orlando Magic sind zwar unerhört talentiert, allerdings auch noch sehr jung.

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Angesichts der rasanten Entwicklung der vergangenen Jahre und der unheimlichen Vielseitigkeit des früheren Alba-Spielers ist es trotzdem nur eine Frage der Zeit, bis er zu den ganz Großen der Liga aufschließt. In der vergangenen Saison war er mit 18,6 Punkten im Schnitt bereits auf einem sehr guten Weg, wobei seine Bedeutung weit über das reine Scoring hinausgeht.

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deutsche Spieler sind in der NBA am Start

In der Preseason präsentierte sich Franz Wagner bereits wieder extrem effektiv, auch wenn er nach eigener Aussage noch eine gewisse Umgewöhnungszeit braucht. „Ich fühle mich gut, es macht Spaß, wieder mit den Jungs zu spielen. Es ist aber auch ein komplett anderes Spiel als das, was ich im Sommer gespielt habe, ich gewöhne mich also auch erst wieder dran“, sagte er.

Sein 26 Jahre alter Bruder Moritz Wagner hat in Orlando eine deutlich kleinere Rolle. Dass er einem Team mit seiner positiv verrückten Art auch von der Bank helfen kann, war bei der WM klar zu sehen. In der vergangenen Saison lieferte Moe bei den Magic ordentliche Statistiken ab, überzeugte mit viel Einsatz und dürfte auch nun wieder eine der ersten Alternativen auf den großen Positionen sein.


Daniel Theis (Indiana Pacers)

Daniel Theis hofft in Indiana auf eine größere Rolle als in der Vorsaison.
Daniel Theis hofft in Indiana auf eine größere Rolle als in der Vorsaison.
© REUTERS/Troy Taormina

In den vergangenen Jahren ging es für Daniel Theis in der NBA stetig bergab. War er bei Boston noch Leistungsträger in einem Play-off-Team, geriet er bei den Indiana Pacers ins Abseits. Nur sieben Spiele absolvierte er in der Saison 2022/23. Grund waren neben verschiedenen physischen Problemen auch eine Neuausrichtung des Teams mit Fokus auf junge Spieler. Theis musste lange zuschauen, hatte daran zu knabbern und arbeitete hart an seinem anfälligen Körper.

Bei der WM präsentierte er sich so gesund und stark wie lange nicht und hatte großen Anteil am Titel. Das dürfte ihm auch für seine siebte NBA-Saison helfen. Indiana könnte die Erfahrung des 31-Jährigen durchaus gebrauchen. Auch ein Trade zu einem ambitionierten Team mit Bedarf auf der Center-Position ist denkbar.


Maximilian Kleber (Dallas Mavericks)

Maxi Kleber spielt seit 2017 bei den Dallas Mavericks.
Maxi Kleber spielt seit 2017 bei den Dallas Mavericks.
© AFP/Ryan Lim

Hinter Maxi Kleber liegt ein schwieriges Jahr. Für die Mavericks kam er in der vergangenen Saison verletzungsbedingt nur auf 37 Spiele, so wenige wie nie zuvor in seiner NBA-Karriere. Der Nationalmannschaft sagte er ab, nachdem ihn Dennis Schröder in einem Interview scharf kritisiert hatte. An seinem Game dürfte sich trotz des langen Sommers nicht viel verändert haben. Kleber verteidigt, Kleber wirft Dreier, Kleber macht die Drecksarbeit für die Superstars Luka Doncic und Kyrie Irving.


Isaiah Hartenstein (New York Knicks)

Isaiah Hartenstein stand in der vergangenen Saison in allen 82 Spielen auf dem Parkett.
Isaiah Hartenstein stand in der vergangenen Saison in allen 82 Spielen auf dem Parkett.
© IMAGO/Agencia EFE

Auch Hartenstein war im Sommer nicht bei der WM dabei, was wohl maßgeblich mit seiner Absage im EM-Sommer 2022 zu tun hatte. Auch soll sein Lebensmittelpunkt inzwischen eher in den USA als in Deutschland liegen. Bei Bundestrainer Gordon Herbert ist das „Commitment“ einer der entscheidenden Faktoren. Vermisst wurde der 25 Jahre alte Center der Knicks bei der Weltmeisterschaft nicht, was viel über die gestiegene Qualität der deutschen Big-Men-Garde aussagt.

In New York kam Hartenstein in der vergangenen Saison als nur einer von zehn Spielern in der NBA in allen 82 Spielen zum Einsatz. Seine offensive Ausbeute ist mit fünf Punkten in knapp 20 Minuten ausbaufähig, der 2,13 Meter große Center ist eher als Arbeiter und Kämpfer unter den Körben gefragt. Sein Vertrag läuft im kommenden Jahr aus, Hartenstein kann also Werbung in eigener Sache machen.