Komische Oper muss sparen: DDR-Musical nach Kürzungen durch den Senat gestrichen
Ausgerechnet die außergewöhnlichste Musiktheater-Produktion der laufenden Berliner Saison wird ein Opfer der Kürzungen im Kulturhaushalt der Hauptstadt. Die Komische Oper sieht sich gezwungen, die für Juni 2025 geplante Inszenierung des Musicals „Mein Freund Bunbury“ abzusagen. Max Hopp sollte die Vertonung des Oscar-Wilde-Klassikers „The Importance of Being Earnest“ inszenieren, die Gerd Natschinski 1964 fürs Berliner Metropoltheater komponiert hatte.
„Messeschlager Gisela“ war ein Hit
Damit findet die Idee des Intendanzduos Susanne Moser und Philip Bröking, jeweils zum Spielzeitende eine Operette oder ein Musical aus der DDR zu spielen, ihr vorzeitiges Ende. Dabei war der Start der Inszenierungsserie im vergangenen Jahr ein Publikumshit: In Theaterzelt vor dem Roten Rathaus war „Messeschlager Gisela“ stets ausverkauft, wegen der starken Nachfrage wurden sogar Zusatzvorstellungen angesetzt.
Mit „Mein Freund Bunbury“ wollte die Komische Oper an diesen Erfolg anknüpfen – doch die Einsparungen in Höhe von knapp vier Millionen Euro im Budget für 2025 lassen die Realisierung der neuen Inszenierung nicht zu, wie das Opernhaus jetzt mitteilte. „Wir bedauern die Absage sehr, besonders für alle an der Produktion beteiligten Kolleg:innen und natürlich auch für unser Publikum, das bereits Tickets für diese Produktion erworben hat“, erklärten Moser und Bröking.