Nicole Deitelhoff im Documenta-Interview: „Kein Angebot mehr für Dialog“

Frau Deitelhoff, die Expertenkommission, die die Documenta-Gesellschafter eingesetzt haben, um den Umgang mit Antisemitismus bei der Documenta zu prüfen, kam zu dem Schluss, dass die historischen propalästinensischen Filme „Tokyo Reels“ nicht mehr gezeigt werden sollen. Was beanstanden Sie?
Uns geht es neben den antisemitischen Versatzstücken und Narrativen der Filme vor allem um die Art der Präsentation. Wir wollen die Filme nicht verbieten. Wir halten sie für wichtige Zeitdokumente, weil man darüber einen Einblick erhält, wie in einer bestimmten historischen Phase und einem spezifischen weltpolitischen Kontext auf den Konflikt zwischen Israel und Palästina geblickt wurde. Aber es fehlt die Kontextualisierung. Besucher sollten wissen, welche Funktion die Filme damals hatten.

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