Lajoscha gewinnt Altano-Rennen in Hoppegarten: Ein Renntag voller Glücksmomente
Bereits in der S-Bahn, die die Gäste vom Berliner Zentrum nach Hoppegarten beförderte, offenbarte sich am Sonntagvormittag, dass der Renntag „Race Into May“ ein Erfolg wird. So war den Gesprächen einiger Fahrgäste zu entnehmen, dass sie sie das Frühlingswetter und das lange Wochenende nutzen wollten, um Kontakt mit dem bislang unbekannten Galoppsport aufzunehmen. Intensiv wurde auf den Handys das Rennprogramm studiert und darüber diskutiert, auf welches Pferd man später am Wettschalter setzen sollte.
„Ich finde es toll, dass so viele junge Leute nach Hoppegarten kommen“, sagt eine Besucherin, die seit Jahren auf die Rennbahn kommt und auch den Umbruch genau verfolgt hat, den Gerhard Schöningh vorgenommen hat, als er vor 15 Jahren die Rennbahn gekauft hat. „Das Konzept hier passt zu Berlin. Sehr verschiedene Menschen kommen hier zusammen.“
7200 Besucherinnen und Besucher wurden am Sonntag insgesamt gezählt, womit die Generalprobe für das Oleander-Rennen in zwei Wochen, das als wichtigstes Langstreckenrennen in Deutschland gilt, gelungen ist. Sieben Pferde, die bereits beim Altano-Rennen galoppierten, werden dann erneut zu sehen sein.
Lajoscha feiert einen Start-Ziel-Sieg über 2800 Meter
Den besten Blick auf die Rennen genießt man in Hoppegarten von der Klubtribüne. Die Entscheidungen über Sieg und Niederlage erfolgen hier nur wenige Meter vor den exklusiven Plätzen. Während auf der Picknickwiese der Trend eher zum gemütlichen Freizeitlook geht, wird hier Wert auf Anzug, Businesskleid und entsprechenden Haarschmuck gelegt. Die Aufregung, welche Pferde die ersten Plätze unter sich ausmachen, ist hier nicht weniger stark ausgeprägt, gerade Besitzerinnen und Besitzer fiebern teilweise noch intensiver mit ihren Rennpferden. Beim Galoppsport fallen die Perspektiven auf ein Rennen eben sehr unterschiedlich aus.
Bei den insgesamt zehn Rennen des „Race Into May“ wirkten unabhängig vom Beobachterposten jene Besucherinnen und Besucher besonders glücklich, die auf die Pferde von Trainer Andreas Wöhler gesetzt hatten. Der Trainer aus Gütersloh hatte mit View Zabeel sowie Lajoscha gleich zwei Siegpferde in die Startbox geschickt.
Er hat Charakter, ist umgänglich und nimmt nie etwas krumm.
Jockey Eduardo Pedroza über das Siegpferd
Lajoscha gewann mit dem Altano-Rennen auch das wichtigste Rennen dieses Tages mit einem Preisgeld von insgesamt 25.000 Euro vor Aff un Zo und Nastaria. Bei dem Rennen über 2800 Meter lag der Hengst bereits vorne, als das Feld kurz nach dem Start zum ersten Mal an den Tribünen vorbeigaloppierte. Es folgte ein Start-Ziel-Sieg, was bei einer solchen Steher-Distanz durchaus bemerkenswert ist.
Siegreiter Eduardo Pedroza huldigte seinem Pferd entsprechend euphorisch: „Lajoscha ist eine Seele von Pferd und gibt alles, was er kann. Er hat Charakter, ist umgänglich und nimmt nie etwas krumm. Er ist ein reiner Galoppierer.“ Der Jockey genießt aufgrund seiner Erfolge und seiner häufigen Starts in Hoppegarten so etwas wie Heimvorteil. So freute sich auch die eine oder der andere mit Pedroza, auch wenn auf dem Wettschein ein anderes Pferd stand.
Aber auch Pferde, die nur wenige Meter von der Rennbahn entfernt trainiert werden, konnten überzeugen, wenngleich der sportliche Wert und das Preisgeld deutlich unter dem Niveau des Altano-Rennens lagen: Sarka Schütz durfte sich durch die Siegritte von Atoso sowie Tandilo über einen doppelten Triumph freuen. Stute Kitty O’Shea sorgte dafür, dass Roland Dzubasz zum ersten Mal in diesem Jahr jubeln durfte.
Insofern dürften ziemlich viele Anwesende ein positives Fazit nach diesem Renntag ziehen: Gerade auch jene, die an den Wettschaltern ihre ersten Treffer landen konnten, dürften sich bald wieder in die S-Bahn setzen, um die Rennbahn in Hoppegarten anzusteuern.