In Berlin geht es im Amateurfußball weiter – erst einmal
Sportlich könnte es für die Füchse Berlin kaum besser laufen. Von 36 möglichen Punkten hat der Berlin-Ligist 31 geholt. Die Tabellenführung ging am vergangenen Wochenende trotzdem verloren, weil das Spiel gegen den BSV Al-Dersimspor ausfiel. Am Sonntag sollen die Füchse beim SC Charlottenburg antreten (14 Uhr, Julius-Hirsch-Sportanlage) – und können das nach derzeitigem Stand tun. In Berlin läuft der Spielbetrieb im Amateurbereich weiter.
Der Berliner Verband hat über einen vorzeitigen Beginn der Winterpause diskutiert, sich aber dagegen entschieden. In Funktionsgebäuden gilt die 2G-Regelung. „Vor dem Hintergrund des nachweislich geringen Infektionsrisikos an der frischen Luft haben wir uns im BFV für die Fortführung des Spielbetriebs entschieden“, wird Präsident Bernd Schultz in einer Mitteilung zitiert.
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Pierre Schönknecht, Vorsitzender der Fußball-Abteilung der Füchse, begrüßt dies: „Es ist gut, dass noch nicht wieder die Bremse gezogen wurde. Ich hoffe, dass wir bis zur Winterpause durchkommen.“ Aber Schönknecht sagt auch: „Wenn eine andere Entscheidung nötig ist, unterstützen wir diese natürlich. Es geht darum, Corona einzudämmen.“
Insgesamt ist die Lage im Fußball-Nordosten uneinheitlich. Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die Bundesländer mit der höchsten Inzidenz in Deutschland, haben den Spielbetrieb im Amateurbereich unterbrochen. In Mecklenburg-Vorpommern läuft er auf freiwilliger Basis. Der Nordostdeutsche Fußballverband hat Mitte der Woche wegen der Coronalage alle Spiele in seinem Bereich außer in der Regionalliga Nordost der Männer bis zum 31. Dezember ausgesetzt.
Davon ist auch die Oberliga betroffen. Diese Maßnahme versteht Michael Meister, „auch wenn es sportlich für uns bitter ist.“ Wenig Verständnis bringt der Präsident von Spitzenreiter Blau-Weiß 90 für die Fortsetzung der Regionalliga auf: „Dort sind insgesamt mehr Spiele ausgefallen als in der Oberliga. Aber es geht weiter.“ In der Oberliga hätten manche Klubs wegen der flächendeckenden 2G-Regelung in einigen Bundesländern jedoch Probleme bekommen, eine Mannschaft zu stellen.
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Auch den Berliner Weg kann Meister nicht nachvollziehen. Er vermisst „eine gerade Linie“ bei den Entscheidungen der Verbände.
Ähnlich sieht es Klaus Dieter Krebs, 1. Vorsitzender des Oberligisten SC Staaken: „Es sind doch alle gefährdet. Also sollte überall unterbrochen werden.“ Die große Mehrzahl der Staakener Teams, die auf Berliner Ebene spielen, wird am Wochenende aber im Einsatz sein.
Krebs glaubt, dass sich das bald ändert. Wie überhaupt im Berliner Fußball immer mehr davon ausgegangen wird, dass aufgrund der weiter steigenden Inzidenzen nicht bis Mitte Dezember gespielt wird. Laut BFV-Präsident Schultz werde die Lage täglich neu bewertet. Die Füchse sollen eigentlich am Mittwoch ein Nachholspiel gegen den SD Croatia austragen. Ob dies stattfindet, ist völlig offen. Vom Nachholspiel gegen Al-Dersimspor am 15. Dezember ganz zu schweigen.