Handgranate und Kugelbomben bei Razzia gefunden: Polizisten nehmen Verdächtige nach Angriff auf Zug mit Fußfballfans fest
Bei der großangelegten Razzia gegen mutmaßliche Gewalttäter aus den Fangruppen der Fußball-Drittligisten Hansa Rostock und Rot-Weiss Essen waren 470 Bundespolizisten im Einsatz. Hintergrund ist eine gewalttätige Auseinandersetzung im Oktober in einem Zug in Brandenburg.
Durchsuchungsbeschlüsse für 33 Wohnungen und andere Räume in vier Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen) wurden vollstreckt, wie Bundespolizei-Sprecherin Alina Müller sagte. Alle 31 Verdächtigen waren der Polizei bereits wegen Gewalt und Straftaten in der Fanszene bekannt.
Unsere bisherigen Ermittlungen haben ergeben, dass die Fans aus Rostock und Essen sich gezielt zu dieser Auseinandersetzung verabredet haben, wie die Sprecherin weiter sagte. Bevor die Polizei auftauchte, seien die Essener Fans wieder im schwer beschädigten Zug untergetaucht und die Rostocker Fans geflüchtet.
In dem Zug hätten 780 Menschen gesessen, darunter auch Familien. Kurz nach der Tat hatte die Polizei, einen 20 Jahre alten Mann aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg als Verdächtigen identifiziert. Am Zug ist nach Angaben der Sprecherin der Bundespolizei ein Schaden in Höhe von 118.000 Euro entstanden. Die Bundespolizei spricht von einem gezielten Angriff und organisierten Tätern, die konspirativ und gefährlich vorgegangen seien.
Fans von Hansa Rostock schon mehrfach negativ in den Schlagzeilen
Nach dem Überfall hatten fünf Aufsichtsräte von Hansa Rostock ihren Rücktritt erklärt. Mit dem Angriff sei eine rote Linie überschritten worden. Hansa Rostock hatte sich von den Vorfällen distanziert. In der Vergangenheit waren Fans schon mehrfach negativ in die Schlagzeilen geraten.