George Mraz mit 77 Jahren gestorben
Der Jazz-Kontrabassist George Mraz ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 77 Jahren, wie der öffentlich-rechtliche tschechische Rundfunk am Freitag berichtete. Mraz spielte im Laufe seiner langen Karriere an der Seite zahlreicher Jazz-Größen von Stan Getz über Chet Baker und Dizzy Gillespie bis Ella Fitzgerald. Zwei Jahre lang war er Mitglied im berühmten Trio des kanadischen Klaviervirtuosen Oscar Peterson.
Der am 9. September 1944 im südböhmischen Pisek geborene Mraz machte sich bereits als junger Mann einen Namen als Trendsetter. Unter anderem arbeitete er mit dem Jazzgitarristen Rudolf Dasek zusammen. Nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die Tschechoslowakei im August 1968 ging Mraz, der mit Vornamen eigentlich Jiri hieß, in die Emigration.
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Nach einem Zwischenstopp in Deutschland zog er in die USA und studierte an der Berklee School of Jazz in Boston. Mit seinem charakteristischen, etwas rauen Klang wurde er rasch zu einem gesuchten Begleiter in der US-Jazz-Szene. Später widmete er sich auch eigenen Projekten wie dem Album „My Foolish Heart“ von 1995.
Im Jahr 2009 zeichnete ihn der damalige tschechische Präsident Vaclav Klaus für seine Verdienste um die Kultur mit der Goldenen Plakette des Staatsoberhaupts aus. Mraz hinterlässt seine Frau, die Pianistin und Sängerin Camilla. dpa