Fußball-WM in Katar: Public-Viewing-Boykott in Frankreich weitet sich aus
In Frankreich breitet sich die Boykott-Stimmung gegen die WM in Katar weiter aus: Paris, Marseille, Bordeaux und Nancy haben sich gegen Public Viewing der Fußballspiele entschieden, berichtete die Zeitung „Le Monde“ am Dienstag.
Zuvor hatten mit Lille, Straßburg und Reims die ersten französischen Großstädte in der vergangenen Woche einen entsprechenden Boykott der WM vom 20. November bis 18. Dezember verkündet.
Grund für die Entscheidungen seien die ökologischen und sozialen Umstände in Katar, sagte der Pariser Beigeordnete für Sport, Pierre Rabadan. Auch die Verschiebung des Turniers in den Dezember habe für Unmut gesorgt.
Die Stadt Marseille schließt sich der Erklärung aus Paris an: „Dieser Wettbewerb hat sich allmählich in eine menschliche und ökologische Katastrophe verwandelt, die mit den Werten, die wir durch den Sport und insbesondere den Fußball vermittelt sehen wollen, unvereinbar ist.“ Man wolle die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar deshalb nicht fördern.
Katar steht wegen Menschenrechtsverstößen und des Umgangs mit Gastarbeitern schon lange in der Kritik. In der Vergangenheit war es auch zu tödlichen Unfällen auf den WM-Baustellen gekommen. Die Regierung des Emirats verweist auf eigene Reformen und weist Teile der Kritik zurück. (dpa)
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