Renntag der Deutschen Einheit : Die große Schwärmerei auf der Rennbahn in Hoppegarten
Am Dienstagvormittag herrschte auch Stunden nach Ende der Veranstaltungen zum Renntag der Deutschen Einheit noch beste Stimmung. „Wir kommen aus dem Schwärmen gar nicht heraus“, sagte Andreas Wrulich, der noch bis zum Saisonende als Geschäftsführer tätig ist. Die entscheidenden Indikatoren zur Bewertung einer Galopp-Veranstaltung sind der sportliche Wert, die Zuschauerzahlen sowie die Wettumsätze. In allen drei dieser Kategorien wurden die Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen.
Der Renntag der Deutschen Einheit gilt in der Branche als Kult-Renntag, denn Jahr für Jahr kommen in der Regel weit über 10.000 Besucherinnen und Besucher am Feiertag auf die Rennbahn, um hier die Wiedervereinigung zu feiern. Dass trotz der Inflation und der etwas durchwachsenen Wetterprognose 12.900 Zuschauende gezählt werden konnten, überraschte dann doch im positiven Sinn.
„Entscheidend ist die Zeit zwischen 7 und 10 Uhr am Morgen“, weiß Wrulich, „wenn die Leute aufstehen und entscheiden, wie sie den Tag verbringen.“ Zwischenzeitlich sei am Vormittag sogar das System zusammengebrochen wegen der hohen Nachfrage an Tickets.
Mit neun Veranstaltungen in diesem Jahr haben wir noch etwas vorsichtig geplant.
Michael Wrulich, Geschäftsführer der Rennbahn Hoppegarten
Dass bei den insgesamt acht Veranstaltungen über 457.000 Euro an Wettumsatz generiert wurden, passt zu einer bislang erfreulichen Saison, die am 30. Oktober auf dieser Rennbahn endet. Nach zwei Jahren, die durch Hygienekonzepte und Zuschauerbeschränkungen und somit auch erheblichen finanziellen Einbußen verbunden waren, stand der Renntag am Sonntag für den generellen Aufwärtstrend der Branche.
Was dafür sorgen dürfte, dass in der Zukunft wieder mehr Renntage eingeplant werden. „Mit neun Veranstaltungen in diesem Jahr haben wir noch etwas vorsichtig geplant“, sagt Wrulich. Bald dürften es wieder elf oder zwölf werden. Und somit eine größere Werbeplattform für Sponsoren und weiteren Möglichkeiten für die Fans, Wetten zu platzieren.
Aus sportlicher Sicht durfte sich Trainer Marcel Weiß, der aus Berlin stammt, als großer Gewinner fühlen. Und das nicht nur, weil sich in Hoppegarten sein Außenseiterpferd Petit Marin im Hauptrennen gegen die Favoritin India durchsetzte. Am Tag zuvor war Torquator Tasso auf Platz drei beim Prix de l’Arc de Triomphe galoppiert, nachdem der Hengst 2021 beim wichtigsten Galopprennen der Welt sogar triumphiert hatte. Mit 4,2 Millionen Euro ist der Hengst zum gewinnreichsten Galopppferde der deutschen Geschichte aufgestiegen. Was natürlich ebenfalls zu bester Stimmung im deutschen Galopp beiträgt.
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