FC Bayern bleibt auch gegen den VfL Wolfsburg torhungrig
Am Ende strahlte auch Robert Lewandowski. Der Torjäger des FC Bayern München besiegelte mit seinem Treffer zum 4:0-Endstand den klaren Sieg des Meisters gegen den VfL Wolfsburg. Drei Tage nach dem 5:0-Schützenfest beim VfB Stuttgart beendeten die auch in dieser Saison wieder extrem torhungrigen Münchner am Freitagabend die Hinrunde standesgemäß in der zuschauerlosen Heimarena. 56 Treffer nach einer Halbserie sind Rekord in der Fußball-Bundesliga.
Thomas Müller, der sein 400. Liga-Spiel für die Bayern bestritt, konnte schon in der 7. Minute sein 134. Tor bejubeln. Der Nationalspieler staubte erfolgreich ab, nachdem VfL-Keeper Koen Casteels einen Flatterball von Serge Gnabry nach vorne abklatschen ließ. Das erste Tor von Dayot Upamecano im Bayern-Trikot legte Müller zudem auf (57.). Der agile Leroy Sané erhöhte mit seinem sehenswerten Distanzschuss auf 3:0 (59.) und kurz vor Schluss freute sich schließlich auch Lewandowski.
Der 33 Jahre alte Pole jagte seinem 43. Bundesliga-Tor im Jahr 2021 bis zur 87. Minute vergeblich hinterher, dann traf er nach Vorarbeit von Jamal Musiala. Zuvor drosch er den Ball aus guter Position drüber (66.) und schoss auf Zuspiel von Gnabry VfL-Torwart Casteels an (76.). Lewandowski überbot damit die Bestmarke der kürzlich verstorbenen Bayern-Legende Gerd Müller, der 1972 ebenfalls 42 Tore im Münchner Trikot erzielt hatte.
Mit 43 Punkten verabschiedeten sich die Bayern in einen zweiwöchigen Weihnachtsurlaub. Den Vorsprung auf Verfolger Borussia Dortmund bauten sie zumindest bis Samstagabend auf neun Punkte aus. „In der Bundesliga sind wir absolut auf Kurs“, sagte Bayern-Chef Oliver Kahn im TV-Sender Sat.1: „In der Champions League haben wir alle Spiele gewonnen. Insofern kann man sportlich sehr zufrieden sein.“ Der einzige echte Makel war das frühe DFB-Pokal-Aus in Mönchengladbach, wo es ein aus heutiger Sicht unfassbares 0:5 im Achtelfinale gab.
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Und Wolfsburg? Der VfL kassierte die siebte Pflichtspielniederlage nacheinander. 20 Punkte sind ein Armutszeugnis für eine Mannschaft, die in der vergangenen Saison einen Champions-League-Platz erobert hatte. Frohe Weihnachtstage gibt es für den vom anfänglichen Erfolg verlassenen Trainer Florian Kohfeldt und seine Profis nicht.
Kohfeldt formierte seine Elf tief verteidigend und coachte lange Zeit sehr intensiv und gut hörbar im leeren Stadion. Die Bayern-Hälfte war überwiegend ein Sperrbezirk für die Gäste – bis auf wenige Vorstöße. Torjäger Wout Weghorst hatte kurz nach Müllers Abstauber-Tor die beste Möglichkeit, scheiterte aber aus spitzem Winkel am sehr gut reagierenden Nationaltorwart Manuel Neuer.
Ansonsten fahndeten die Bayern mit dem Mittelfeldduo Marc Roca und Jamal Musiala als Vertreter der fehlenden Nationalspieler Joshua Kimmich und Leon Goretzka fast unentwegt nach Lücken in den engen Räumen rund um den Wolfsburger Strafraum und darin. Wenn Müller, Sané und Gnabry dabei direkt kombinierten, wurde es gefährlich. Alles verteidigen und verhindern konnten die in München weiterhin sieglosen Wolfsburger bei der 23. Niederlage im 25. Gastspiel nicht. Sie waren nur ein Sparringspartner, der noch höher hätte verlieren können. (dpa)