Energie Cottbus scheitert in der Relegation: „Wenn man hier als Drecks-Ossi bezeichnet wird…“

Der FC Energie Cottbus hat in einem von Krawallen überschatteten Spiel den Aufstieg die Dritte Liga verpasst. Die Lausitzer verloren das Aufstiegs-Rückspiel bei der SpVgg Unterhaching am Sonntag 0:2 (0:1). Die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz hatte schon das Hinspiel mit 1:2 verloren.

„Mehr enttäuscht kann man nicht sein“, sagte Wollitz nach dem Spiel dem rbb. Im Prinzip haben man durch zwei Einwürfe die ganze Arbeit kaputt gemacht. „Wir haben nix in der Hand, wir sind zwar Meister und Pokalsieger, aber wir haben den großen Wurf am Ende nicht hinbekommen.“

In der zweiten Halbzeit hatten Cottbuser Fans Leuchtraketen, Bierbecher und Eisenstangen auf den Platz geworfen. Innerhalb von Sekunden waren Dutzende Polizisten auf dem Feld. Wollitz und Präsident Sebastian Lemke gingen in die eigene Fankurve und versuchten, die Situation zu beruhigen. Das Spiel war für rund 15 Minuten unterbrochen.

Immer wieder Unterbrechungen, immer wieder Provokationen.

Sebastian Lemke, Präsident Energie Cottbus

„Ich will mich dazu fast gar nicht äußern. Wenn man hier als Drecks-Ossi bezeichnet wird, wenn man da oben sitzt. Immer wieder Unterbrechungen, immer wieder Provokationen“, sagte Lemke nach dem Spiel. „Das ist scheiße da vorne, aber wie es passiert ist, ist eine andere Sache.“ Der Präsident hatte sich schon in der Halbzeit mit einem Mitarbeiter der Hachinger gestritten, der den Rasen noch bearbeitete, während sich Energies Spieler schon aufwärmen wollten.

Das Spiel verlief vor 12 500 Zuschauern zunächst in den erwarteten Bahnen. Energie musste attackieren. Mit dem Tor von Mathias Fetsch in der 17. Minute gab es jedoch auch diesmal einen frühen Dämpfer. Für Cottbus war es spätestens jetzt eine Mammutaufgabe gegen die wuchtigen Unterhachinger.

Nach der Pause mussten die Gäste immer mehr das Risiko suchen. Sie fanden aber genau wie im Hinspiel auch diesmal nur selten eine Lücke im Unterhachinger Abwehrbollwerk.

Stattdessen sorgte Simon Skarlatidis (90.+3) nach einem Konter mit dem zweiten Treffer für die endgültige Entscheidung. Wollitz schüttelte an der Seitenlinie resignierend immer wieder den Kopf. Die Cottbuser Spieler sanken enttäuscht auf den Rasen.

Energie Cottbus wollte nach vier Jahren in der Regionalliga Nordost unbedingt in die dritthöchste Spielklasse zurückkehren. Zuvor hatte der ehemalige Bundesligist schon die Meisterschaft in der Nordost-Staffel sowie den Landespokalsieg in Brandenburg erkämpft.

„Der Club ist stark, der Club hat eine Wucht, der Club kann leiden“, gab sich Wollitz am Ende schon wieder kämpferisch. „Wir werden wieder angreifen.“ (dpa)