Die BR Volleys bringen ihren Manager zum Strahlen
Kaweh Niroomand wirkte am Samstagabend zufrieden und gelöst. Gleich im Anschluss an den Matchball und an die Wahl des wertvollsten Spielers, betrat er das Spielfeld, ging zu einigen Spielern und klopfte ihnen auf die Schultern. Zum Strahlen hatte der Volleys-Geschäftsführer nach dem eindeutigen 3:0- Sieg (25:20; 25:22; 25:22) gegen die SVG Lüneburg, die in der vergangenen Saison das Halbfinale erreicht hatten, viele Gründe.
Zum einen steigerten die Volleys sich vor allem im Block deutlich im Vergleich zum ersten Spiel gegen Giesen. Zum anderen taten sich Neuzugänge wie Ruben Schott oder Nehemiah Mote hervor, die sich bereits wenige Wochen nach ihrer Ankunft bestens eingelebt haben.
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„Im Vergleich zum Spiel am Mittwoch war das heute eine deutliche Verbesserung. Deshalb habe ich am Mittwoch gesagt, dass wir Geduld haben und Schritt für Schritt wachsen müssen“, sagte Niroomand und spielte damit auch darauf an, dass das Team in dieser Saison etliche Neuzugänge zu verzeichnen hatte und vor dem Auftakt wenig Zeit hatte, gemeinsam zu trainieren.
Einen kurzen Schreckensmoment hatte es beim Spiel gegen Lüneburg aber gegeben: Im dritten Satz verletzte sich Diagonalangreifer Benjamin Patch am Daumen und musste das Spielfeld verlassen. Dafür kam Marek Sotola – ebenfalls neu in Berlin – zum Einsatz. Der 21-jährige Tscheche konnte sich bereits bei den Testspielen hervortun; am Samstagabend hatte er jedoch einige Schwierigkeiten, mit seinen Angriffen durchzukommen.
Als Patch sich verletzt habe, sei ihm das Herz in die Hose gerutscht, sagte Niroomand. „Zum Glück war es das obere Gelenk und nicht das untere. Wir hatten vielleicht Glück im Unglück.“ Dass ihm das Herz in die Hose rutschte, ist angesichts der Verletztensituation bei den Volleys wenig verwunderlich, denn beim Spiel gegen Lüneburg fehlten erneut die Stammspieler Samuel Tuia und Anton Brehme verletzungsbedingt.
Patch hingegen kehrte unter dem tosenden Applaus der Zuschauenden bereits im Verlauf des dritten Satzes zurück aufs Spielfeld und verkündete im Anschluss daran vergnügt: „Alles ist gut.“ Seinem Teamkollegen stärkte er den Rücken: „Marek ist ein großartiger Spieler. Es ist nicht leicht, plötzlich ins Spiel reingeworfen zu werden. Aber er wird noch seine Momente haben, um zu glänzen.“
Niroomand bestätigte das: Er sei nach dem Spiel direkt zu Sotola gegangen und habe ihm gesagt, dass er sich keine Sorgen machen müsse. Im Training habe er ganz anders gespielt und obwohl er im Angriff Schwierigkeiten gehabt habe, habe er dafür sehr gut geblockt. „Das ist ein richtig guter talentierter Junge.“
Sein Talent könnte Sotola das nächste Mal am Samstag unter Beweis stellen. Da geht es am Bodensee gegen den Dauerrivalen Friedrichshafen, die zuletzt gegen Frankfurt unterlagen, aber es den Volleys wohl auch in dieser Saison nicht leicht machen werden. Ein bisschen Spannung dürfte die Volleys-Fans nach den zwei eindeutigen Siegen also noch erwarten.