Der 1. FC Union besiegt RB Leipzig – und die Fußballgötter

Bittere Niederlagen können antreiben, bestes Beispiel: der 1. FC Union. Die Köpenicker waren am Mittwoch im Halbfinale des DFB-Pokals bei RB Leipzig knapp und unglücklich ausgeschieden. Drei Tage später stand an Ort und Stelle die Partie, diesmal in der Liga, erneut an. Und die Mannschaft des 1. FC Union rannte und kämpfte, als könnte sie nicht nur drei Punkte einsammeln, sondern das Pokalaus für immer und ewig vergessen machen. Sie spielten die besonders in Unioner Fankreisen eher verachteten Leipziger teilweise an die Wand.

Das Dumme aus Sicht der Köpenicker war nur, dass diese Überlegenheit lange Zeit nicht in Tore mündete. Die unterlegene Mannschaft von RB dagegen traf dagegen aus dem Nichts zur Führung. Am Ende aber stand ein 2:1 auf der Anzeigetafel, zugunsten des 1. FC Union, der ein fürwahr fantastisches Spiel ablieferte.

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Es schien lange Zeit so, als hätten die Unioner dieser Tage all das Unglück, was einer Mannschaft auf dem Fußballplatz wiederfahren kann, für sich gepachtet. Schon nach zwei Minuten hätten die Berliner in Führung gehen können. Nach einer Flanke von Sheraldo Becker köpfte Sturmpartner Taiwo Awoniyi aufs Tor, doch Torhüter Peter Gulacsi hielt glänzend. Spätestens gegen Ende der ersten Hälfte wäre eine Führung der Köpenicker mehr als verdient gewesen. Aber beide Male scheiterte Kapitän Christopher Trimmel ganz knapp, bei seinem zweiten Versuch sogar an der Latte.

Es hatte zu diesem Zeitpunkt schon sehr viele Gründe für die Unioner gegeben, an diesem Spiel zu verzweifeln. Aber wer dachte, blöder kann es für den 1. FC Union nicht mehr kommen, der wurde Sekunden nach Wiederanpfiff eines Besseren belehrt. Leipzigs Christopher Nkunku flankte, Unions Grischa Prömel wehrte mit dem Kopf unglücklich ab und Leipzigs Yussuf Poulsen wiederum schoss humorlos ein – mit dem ersten Schuss der Sachsen aufs Gästetor.

Es war der vermeintliche Gipfel des Unglücks. Aber eine Gemeinheit hielten die Fußballgötter noch bereit. Bei einer kniffligen Aktion im Leipziger Strafraum wurde lange verhandelt, ob es einen Elfmeter geben sollte. Schiedsrichter Daniel Schlager entschied sich nach Ansicht der Bilder aber dagegen. An diesem Nachmittag allerdings waren die Unioner stärker als die Fußballgötter. In der 86. Minute traf der eingewechselte Sven Michel nach einer Becker-Flanke, drei Minuten später war der ebenfalls eingewechselte Kevin Behrens zum 2:1 zur Stelle. (Tsp)